Doctolib: Nützliches Tool für Arzttermine oder Datenkrake?
Sind sensible Patientendaten bei dem Terminbuchungssystem sicher? Und landen dort auch Daten von Patienten, die sich nie angemeldet haben?
Arzttermine mit einem Klick
Seit geraumer Zeit bieten immer mehr Ärzte und Kliniken eine Onlineterminvereinbarung an. Häufig über den Dienstleister Doctolib. In der kostenlosen App kann direkt nach Ärzten und Praxen gesucht werden. Um Termine buchen zu können, muss der Versicherungsstatus und Besuchsgrund angegeben werden. Laut eigener Angaben sollen das Portal 13 Mio. Deutsche nutzen. 25.000 Ärzte und Therapeuten seien bereits dabei – Tendenz steigend.
Mangelhafter Datenschutz bei Doctolib?
Doch wie sicher sind die Patientendaten bei dem Unternehmen? In der Vergangenheit stand der Datenschutz des Unternehmens in der Kritik. 2021 erhält das Unternehmen sogar den Big Brother Award, den Negativpreis für sogenannte Datenkraken. Doctolib verarbeite unter Missachtung der ärztlichen Vertraulichkeit Daten von zigtausend Patientinnen und Patienten, kritisiert der Jurist und ehemalige Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein Thilo Weichert. Einige Schwachstellen seien bisher behoben, anderen nicht. Die Software greift noch immer auf Patientenstammdaten wie die Adresse, Mail und aktuelle Termine zu.
Fehlende Aufklärung?
Der HNO-Arzt Tobias Ponert nutzt das Doctolib-System für seine Praxis. Doctolib kostet ihn monatlich 139 Euro. Als junge und moderne Praxis möchte er damit auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen. In der Patientenliste tauchen auch Stammdaten von Personen auf, die sein Vorgänger behandelt hat. Das war dem Arzt nicht bewusst. Doctolib äußert sich zu der Übernahme der Patientendaten ohne deren Zustimmung: „Eine Einwilligung der Patient:innen ist nicht erforderlich, damit Patientendaten in das Doctolib Terminmanagementsystem übertragen werden.“
Quelle:
Marktcheck SWR, Autor: Sven Marcinkowski
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