Mehr als 100 Tage sind vergangen, seit der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union in Kraft trat, mit dem Ziel, Verbraucherschutz auf Online-Plattformen zu verbessern. Doch eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (vzbv) legt offen: Große Anbieter wie Google, Amazon und TikTok haben die neuen Regelungen nur unzureichend umgesetzt. Die Hoffnung auf einen sichereren digitalen Raum für Verbraucher scheint damit vorerst unerfüllt.

Der Kampf der DSA gegen Dark Patterns

Der DSA verbietet den Einsatz von sogenannten „Dark Patterns“ – manipulative Designtricks, die Nutzerverhalten ausnutzen. Doch trotz des Verbots finden sich solche Praktiken weiterhin auf Plattformen wie Amazon und YouTube. Dies wirft ein kritisches Licht auf die Ernsthaftigkeit, mit der Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben umsetzen.

Werbung ohne Klarheit

Ein weiteres Kernproblem ist die mangelnde Transparenz bei der Ausspielung von Werbung. Verbraucher sollen eigentlich direkt einsehen können, nach welchen Kriterien Werbeanzeigen geschaltet werden. Doch keine der überprüften Plattformen, einschließlich Instagram und Snapchat, erfüllt diese Anforderung.

Zugänglichkeit von Informationen

Die Zugänglichkeit zentraler Informationen wie Kontaktstellen, AGBs und Empfehlungssystemen ist ebenfalls unzureichend. Während einige Anbieter Fortschritte zeigen, bleibt die Mehrheit hinter den Erwartungen zurück. Selbst grundlegende Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind oft nur schwer auffindbar.

Fazit: Dringender Handlungsbedarf

Die Ergebnisse der vzbv-Untersuchung zeigen deutlich, dass trotz des Digital Services Act ein Mangel an Verbraucherschutz auf Online-Plattformen herrscht. Es besteht ein dringender Bedarf für effektive nationale Aufsichtsmechanismen, um die Umsetzung der DSA-Vorgaben sicherzustellen. Die Bundesregierung ist gefordert, hier entscheidend einzugreifen.

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Quelle: vzbv.de

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