Sie öffnen Ihre E-Mail, die vermeintlich von Ihrer Hausbank kommt, oder surfen auf Facebook und plötzlich lockt eine verlockende Werbung einer bekannten Marke. Ein Klick – und schon sind Sie auf der Website. Doch halt! Handelt es sich wirklich um die echte Website oder um eine geschickte Täuschung von Betrügern?

Das Spiel mit dem kyrillischen „а“

Ein Buchstabe ist doch nur ein Buchstabe, oder? Aber im Internet kann ein „а“ das Tor zu einem Albtraum sein. Bei URLs wie „deutsche-bаnk.de“ oder „bankаustria.at“ macht ein einziges kyrillisches „а“ den Unterschied zwischen einer legitimen Website und einer Betrugsfalle aus.

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Ein „a“ ist nicht immer ein „a“ – Die subtilen Tricks der Cyberkriminellen

Das nennt man „Punycode“, und es ist eine Taktik von Cyberkriminellen.

Punycode: Was ist das eigentlich? Punycode ist wie ein Übersetzer. Wenn Menschen aus verschiedenen Ländern unterschiedliche Schriften verwenden, hilft Punycode dem Internet, diese zu verstehen. Es ist wie eine Brücke zwischen verschiedenen Buchstaben und Zeichen.

Aber jetzt kommt das Problem: Manchmal nutzen böse Menschen diesen „Übersetzer“ aus. Sie erstellen Webseiten, die wie echte, bekannte Webseiten aussehen. Zum Beispiel kann jemand das „a“ in „bank“ durch ein fast identisches Zeichen in einer anderen Sprache ersetzen. Wir merken den Unterschied oft nicht, aber der Computer schon.

Das ist, als würde jemand eine Fälschung Ihrer Lieblingsmarke herstellen. Auf den ersten Blick sieht alles gleich aus. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass etwas nicht stimmt. Diese Betrüger hoffen, dass wir den Unterschied nicht bemerken und uns täuschen lassen. Und genau da müssen wir aufpassen! Es ist wie beim Einkaufen: Man sollte immer genau hinsehen, bevor man etwas kauft – oder in diesem Fall, bevor man auf eine Webseite klickt.

Betrüger auf Social Media

Aber nicht nur bei URLs müssen wir vorsichtig sein. Auch auf Plattformen wie Facebook machen sich Betrüger die Ähnlichkeiten zwischen Schriftzeichen zunutze. Indem sie Fake-Seiten mit Namen wie „Fаcebook“ oder „Standards Meta“ erstellen, ködern sie unvorsichtige Nutzer in ihre Netze. Ein Klick auf solch eine Seite, und Ihre Daten könnten in Gefahr sein. (wir haben HIER darüber berichtet)

Wie bleibt man sicher?

  1. Kritisch bleiben: Immer genau hinschauen und, wenn nötig, die URL manuell eingeben.
  2. Zuerst denken, dann klicken: Lassen Sie sich nicht von Eile oder Begeisterung leiten. Jeder Link verdient einen kritischen Blick.
  3. Sicherheitssoftware ist Ihr Freund: Nutzen Sie Programme, die betrügerische Websites erkennen.
  4. Groß- und Kleinschreibung ausprobieren: Einige kyrillische Buchstaben sehen in Großbuchstaben anders aus. Ein Versuch lohnt sich!
  5. Ein Trick mit der Schrift: Verdächtige Links oder Texte in Word kopieren und die Schriftart ändern. Manche Schriftarten zeigen kyrillische Buchstaben anders an und sind dann besser erkennbar.
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Screenshot: Word

Sicher ist sicher!

Im Internet gilt: Misstrauen ist besser als blindes Vertrauen. Selbst kleine Zeichen können große Auswirkungen haben. Aber mit Wachsamkeit, Wissen und den richtigen Tools können Sie sich effektiv schützen. Ein winziger Buchstabe kann einen großen Unterschied machen. Im immer komplexer werdenden Internet müssen wir lernen, die subtilen Hinweise zu erkennen, die uns vor potenziellen Bedrohungen warnen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)