Die Behauptung

In den Medien und sozialen Netzwerken verbreitet sich der Eindruck, dass Elektrobusse in Oslo im Winter aufgrund geringer Reichweite und Ladeprobleme nicht funktionieren.

Unser Fazit

Die realen Betriebsbedingungen zeigen jedoch, dass die Herausforderungen hauptsächlich auf defekte Ladegeräte zurückzuführen sind. Durch Anpassung der Fahr- und Ladezeiten sowie der Infrastruktur werden die Betriebsabläufe stetig optimiert.

„Elektrobus-Debakel in der norwegischen Hauptstadt Oslo“ titelt ein Facebook-Nutzer und teilt einen Artikel, der suggeriert, dass ganz Oslo nun stillstehen würde.

Screenshot auf Facebook der strittigen Behauptung
Screenshot auf Facebook der strittigen Behauptung

In der Tat traten bei den Elektrobussen Ausfälle auf, jedoch nicht aufgrund eines kompletten „Liegenbleibens“ wegen der Kälte.

Reichweite von Elektrobussen und ihre Herausforderungen

Die Reichweite von Elektrobussen (nicht nur in Oslo) verringert sich bei Kälte, ein bekanntes Phänomen bei Elektrofahrzeugen. Der Busbetreiber Ruter, der seit mehr als sechs Jahren Elektrobusse einsetzt, ist sich dieser Herausforderung bewusst.

Sie haben Strategien entwickelt, um die Reichweite und die Betriebszeiten durch Anpassung der Fahrpläne und der Ladevorgänge zu optimieren. Trotz der reduzierten Reichweite ist der normale Betrieb gewährleistet.

Probleme mit Ladegeräten von E-Bussen

Ruter hat eine Rekordzahl neuer Elektrobusse und der dazugehörigen Ladegeräte in Betrieb genommen. Die Hauptursache für ausgefallene Abfahrten waren jedoch Defekte an diesen Ladegeräten. Insbesondere in der Station Alnabru traten bei niedrigen Temperaturen Probleme auf, die durch eine Aufrüstung der Ladegeräte behoben wurden.

Durch diese Aufrüstung können die Ladegeräte nun Temperaturen von bis zu -30 Grad Celsius standhalten, wie „Norsk elbilforening“ in einem Gespräch mit Cathrine Myhren-Haugen, Kommunikationsmanagerin von Ruter, erfahren durfte.

Flottenmanagement und operative Logistik

Das Flottenmanagement bei Ruter berücksichtigt die geringere Reichweite im Winter. Durch vorausschauende Planung und eine flexible Betriebslogistik wird sichergestellt, dass die Busse auch im Winter effizient und zuverlässig eingesetzt werden können.

Die Vorklimatisierung der Busse während des Ladevorgangs ist ein Beispiel für die Anpassungen, die zur Aufrechterhaltung der Betriebseffizienz notwendig sind. – Alles eine Sache von Learning, das bei der Nutzung neuer Geräte wie auch bei Elektrofahrzeugen unvermeidbar ist.

Kundenerlebnis und betriebliche Anpassungen

Für die Fahrgäste sollen diese technischen Herausforderungen keine spürbaren Auswirkungen haben. Ruter arbeitet kontinuierlich daran, alle Teile des Systems zu optimieren und die Betriebseffizienz zu verbessern.

Diese Bemühungen sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, um einen nachhaltigen und zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr in Oslo zu gewährleisten.

Fazit

Die Herausforderungen für den Winterbetrieb der Elektrobusse in Oslo sind komplex, aber nicht unüberwindbar. Die Berichte, dass der gesamte öffentliche Verkehr in Oslo dadurch lahmgelegt wurde, sind übertrieben dargestellt und irreführend.

Durch kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen, insbesondere im Bereich der Ladetechnik, stellt Ruter einen zuverlässigen und effizienten Betrieb sicher. Dies zeigt, dass Elektrobusse auch unter winterlichen Bedingungen eine praktikable Lösung für den ÖPNV darstellen.

Dieser Artikel wurde durch die vereinte Kraft unserer Community-Power im Mimikama-Forum realisiert! Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Mimikamas. Wie wir zu diesen Erkenntnissen gelangt sind, können Sie hier nachvollziehen: Elektrobusse in Oslo legen Verkehr lahm?

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)