Sind Sie mit Marlene Engelhorn auf Facebook befreundet? Dann sollten Sie vorsichtig sein. Betrüger nutzen gefälschte Profile der österreichischen Millionenerbin und Aktivistin, um Menschen mit fingierten Spendenaufrufen zu täuschen und an deren Geld zu kommen. Trotz der Bemühungen von Engelhorn und ihrem Team bleibt der Kampf gegen diese Fake-Profile mühsam und die Prozesse der Plattformen zur Löschung solcher Accounts sind oft fehlerhaft und langsam.

Screenshot Facebook einiger Fake-Accounts (Stand: 24.05.2024; privat)
Screenshot Facebook einiger Fake-Accounts (Stand: 24.05.2024; privat)

Die Masche: Wie Betrüger den Namen Marlene Engelhorn missbrauchen

Die Wahrscheinlichkeit, dass man auf Facebook eine Freundschaftsanfrage von einem echten Millionär erhält, ist äußerst gering. Trotzdem kursieren in den sozialen Medien zahlreiche gefälschte Profile von Marlene Engelhorn. Die Betrüger nutzen ihren prominenten Namen, um Menschen mit falschen Versprechungen und Spendenaufrufen zu täuschen. Oft geben sie sich als Engelhorn selbst aus und behaupten, sie wolle „aufstrebende Unternehmer und lokale Projekte“ finanziell unterstützen. In Wirklichkeit geht es aber darum, gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Herausforderungen im Kampf gegen Fake-Profile

Fehlende eigene Accounts und die Flut von Fake-Profilen
Ironischerweise hat Marlene Engelhorn selbst keinen eigenen Social-Media-Account. Trotzdem tauchen seit etwa zwei Jahren immer mehr Fake-Profile auf Plattformen wie TikTok, Facebook und Instagram auf. Das Social-Media-Team von Engelhorn versucht, diese Profile zu melden und löschen zu lassen, doch die Menge der Fakes ist mittlerweile so groß, dass es kaum noch hinterherkommt. Besonders problematisch sind Profile, die gezielt darauf abzielen, gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der mühsame Prozess der Löschung
Engelhorn hat versucht, direkt mit den Plattformen in Kontakt zu treten, um die Löschung der Fake-Accounts zu erreichen. Doch die technischen Meldeprozesse, insbesondere bei Meta (dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram), sind umständlich und fehleranfällig. Seit März 2024 wird sie von der Anwaltskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz Rechtsanwälte GmbH unterstützt, um den Prozess zu beschleunigen. Trotz einiger Erfolge, insbesondere bei TikTok, bleibt die Situation bei den Meta-Plattformen schwierig.

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Probleme bei Meta: Langsame und fehlerhafte Prozesse
Die automatisierten Überprüfungen von Facebook und Instagram funktionieren oft nicht korrekt und verhindern, dass Meldungen überhaupt eingereicht werden können. (Wir haben hier darüber berichtet.) Das macht es für Betroffene sehr schwierig, gegen Fake-Profile vorzugehen. Die Plattformen sind oft nicht ausreichend ausgestattet oder personell besetzt, um solche Probleme schnell und effizient zu bearbeiten. Eine Anfrage des STANDARD an Meta blieb unbeantwortet, was das Problem zusätzlich verdeutlicht.

Handlungsempfehlungen und langfristige Lösungsansätze

Nutzung interner Meldeformulare und Unterstützung durch Behörden
Betroffenen wird empfohlen, zunächst die internen Meldeformulare der Plattformen zu nutzen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Beschwerden über die Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) einzubringen, die direkte Verbindungen zu den großen Social-Media-Plattformen unterhält und Schlichtungen zusagt. Trotz dieser Möglichkeiten sind die Bearbeitungszeiten oft lang und es wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen, wie effektiv diese Verfahren tatsächlich sind.

Langfristige Bedeutung und künftige Entwicklungen

Der Missbrauch prominenter Namen in sozialen Medien ist nicht nur ein rechtliches, sondern auch ein ethisches Problem. Er gefährdet das Vertrauen in digitale Plattformen und schadet den Betroffenen und ihrer Reputation. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Plattformen und Behörden sowie verbesserte technische Lösungen sind notwendig, um solche Betrugsfälle wirksam zu bekämpfen. Langfristig könnten auch strengere gesetzliche Regelungen und höhere Investitionen in die Sicherheit der Plattformen helfen, das Problem zu minimieren.

Fazit

Die Betrugsmasche mit gefälschten Profilen von Marlene Engelhorn zeigt, wie anfällig soziale Medien für Identitätsdiebstahl sind. Trotz intensiver Bemühungen bleibt der Kampf gegen solche Fake-Accounts eine große Herausforderung. Die Prozesse zur Meldung und Löschung solcher Profile sind oft langsam und ineffizient, was den Betrügern in die Hände spielt. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Plattformen, Behörden und Betroffenen sowie verbesserte technische Lösungen sind unerlässlich, um diesen Betrug einzudämmen und die Sicherheit und Integrität der sozialen Medien zu gewährleisten.

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Quelle: derStandard

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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