Stellen Sie sich vor, Sie öffnen Ihre E-Mail und finden eine bedrohliche Nachricht von „Europol“. Sie lesen weiter und Ihr Herz rutscht Ihnen in die Hose – Anschuldigungen von Verbrechen, die Sie nie begangen haben, und die Drohung, öffentlich bloßgestellt zu werden. Was würden Sie tun?

Der gefälschte Brief: Ein schauriger Fund

Es beginnt immer gleich: Eine unerwartete E-Mail, ein offiziell wirkender Briefkopf, und eine Liste von abscheulichen Verbrechen, die Ihnen vorgeworfen werden. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Es handelt sich um einen Betrug.

MIMIKAMA
Screenshot der Fake-E-Mail
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Scan eines gefälschten Briefes aus der Mail

Wer steckt hinter der „Europol-Mail“?

Gefälschte Vorladungen von Europol und dem Bundeskriminalamt kursieren seit geraumer Zeit im deutschsprachigen Raum. Aber jetzt zeigt sich ein neuer Trend: Diese Betrugsmasche hat es über die Grenzen geschafft und erreicht nun auch ungarischsprachige Nutzer.

Auszug:
“TiszteltUram/Hölgyem
JogilépésekettettünkÖnellengyermekpornográfia, pedofilia, pedofilia, cyberpornográfia, szexuáliszaklatásésszeméremsértés a számítógépeskereséssoránszerzettinformációkalapján.
Tájékoztatásulközöljük, hogy a jogalkotóelőírta, hogy a
büntetőtörvénykönyvben meghatározott távközlésihálózatokon keresztülelkövetett bűncselekményekésszab álysértésekszigorúanbüntetendők.
Vizsgálatunkeredményekéntmegállapítottuk, hogy Ön 16 évenaluliszemélyekkelfolytatott beszélgetéseksoránolyan bűncselekményeket követett el, mint a magamutogatóvagygyermekpornográfjellegűképekésvideókbirtoklása, megtekintése, letöltéseéstovábbítása.
Azt is megállapítottuk, hogy az erotikus üzeneteket, szexuális jeleneteket vagy maszturbációs üléseket webkamerás üléseken és azonnali csevegéseken keresztül továbbították.
Meg kell jegyezni, hogy a 16 éven aluliak számára hozzáférhető szexuális tartalmak és szexuális jellegű üzenetek olyan bűncselekménynek minősülnek, mint a szexuális tartalmak terjesztése, a gyermekpornográfia, a pedofília, a cyberpornográfia és a szexuális zaklatás, amelyek büntetendőek”.

Auf Deutsch:

“Sehr geehrter Herr/Dame, aufgrund unserer Untersuchungen wurden Sie aufgrund von Straftaten im Zusammenhang mit Kinderpornographie, Pädophilie, Cyberpornographie, sexueller Belästigung und Anstandswidrigkeiten aufgrund von Informationen, die aus computergestützten Suchvorgängen gewonnen wurden, identifiziert. Wir möchten Sie darüber informieren, dass gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Straftaten, die über die in der Strafgesetzgebung definierten Telekommunikationsnetze begangen wurden, streng geahndet werden. Als Ergebnis unserer Untersuchungen haben wir festgestellt, dass Sie Straftaten begangen haben, wie den Besitz, die Betrachtung, den Download und die Weitergabe von exhibitionistischen oder kinderpornographischen Bildern und Videos, die in Gesprächen mit Personen unter 16 Jahren stattgefunden haben. Es wurde auch festgestellt, dass Sie erotische Nachrichten, sexuelle Szenen oder Masturbationssitzungen in Webcam-Sitzungen und Instant-Messaging-Chatrooms übertragen haben. Beachten Sie, dass der Zugriff von Personen unter 16 Jahren auf sexuelle Inhalte und sexuell geprägte Nachrichten als Straftatbestand angesehen wird, wie die Verbreitung sexueller Inhalte, Kinderpornographie, Pädophilie, Cyberpornographie und sexuelle Belästigung, die strafbar sind.’“

Woran erkennt man den Betrug?

  1. E-Mail-Adressen: Offizielle Behörden verwenden keine AOL-Adressen.
MIMIKAMA
Gefälschte Mailadresse
  1. Fehlende Anrede: „Hallo“ oder „Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr“ sind klare Indikatoren für Massenmails.
  2. Zeitdruck: Die Aufforderung, innerhalb von 48 Stunden zu reagieren, zielt darauf ab, Sie in Panik zu versetzen.
  3. Drohungen und Druck: Der Versuch, Sie mit Androhung eines Haftbefehls oder öffentlicher Bloßstellung zu beunruhigen, ist ein klares Warnsignal.
  4. Sprachliche Fehler: Unvollständige Sätze und Grammatikfehler sind oft ein Hinweis auf Betrügereien.

Schützen Sie sich und Ihre Liebsten!

Es ist wichtig zu wissen, dass keine offizielle Behörde solche Schriftstücke versenden würde. Wenn Sie also solch eine E-Mail erhalten, löschen Sie sie und informieren Sie Ihre Bekannten darüber. Der beste Schutz ist Aufklärung.

Fazit

In einer Zeit, in der Online-Betrug immer raffinierter wird, ist es unerlässlich, informiert und wachsam zu sein. Ob im deutschsprachigen Raum oder in Ungarn – betrügerische E-Mails können überall auftauchen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und seien Sie stets kritisch bei unerwarteten Nachrichten. Das Internet ist ein mächtiges Werkzeug, aber es liegt an uns, es sicher und verantwortungsbewusst zu nutzen.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)