Fake-Anruf: Ukraines Außenminister Kuleba äußert sich zu Krim-Explosionen
Das Komikerduo „Vovan und Lexus“ hat erneut zugeschlagen. Diesmal entlockten sie dem ukrainischen Außenminister Kuleba allerdings brisante Aussagen zu Krim-Explosionen.
Autor: Claudia Spiess
„Wenn Sie mich fragen, wer auf der Krim oder in Belgorod etwas in die Luft sprengt, dann sage ich Ihnen im Privaten, ja das waren wir“, sagte Dmytro Kuleba, der ukrainische Außenminister, in einem Gespräch mit – wie er meinte – Michael McFaul.
Michael McFaul ist Ex-Botschafter der USA in Moskau. Doch was Kuleba nicht ahnte: Nicht McFaul war am anderen Ende der Leitung, sondern das kremlnahe Komikerduo „Vovan und Lexus“ (Alexej Stoljarow und Wladimir Kusnezow).
Kulebas Aussagen zur Krim-Explosion
Bisher hat sich die Ukraine nicht zu den Explosionen auf der Krim-Brücke bekannt. In Russland wird allerdings die Ukraine dafür verantwortlich gemacht. Die Aussage von Dmytro Kuleba während des fingierten Gesprächs mit Vovan und Lexus wird nun in Russland als Geständnis angenommen.
In russischen Medien verbreitet sich das Video daher rasend, wie beispielsweise auf dieser Seite HIER. Hier hört man jene heikle Aussage ab ca. Minuten 07:30.
Auch auf YouTube wurde das Video bereits mehrere Male hochgeladen, wie zum Beispiel dieses hier, wo die brisante Stelle ab Minute 09:15 zu sehen und zu hören ist.
Leider spricht niemand von uns Russisch, doch an den oben erwähnten Stellen konnten wir zumindest die Worte „Krim“ und „Privat“ heraushören. Falls jemand von euch Russisch kann, wären wir euch sehr dankbar für eine wörtliche Übersetzung des Satzes!
Vovan & Lexus
Das Komikerduo sorgte bereits im Sommer für Aufsehen, als sie mit Fake-Anrufen Politiker an der Nase herumführten. So gaben sie sich gegenüber Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig als Vitali Klitschko aus. Wir berichteten HIER.
Die beiden „Spaßvögel“ Alexej Stoljarow und Wladimir Kusnezow arbeiten für Rutube, ein russisches Videoportal der „Gazprom Media“, einer Tochterfirma des russischen Staatskonzerns Gazprom.
Die Nähe zum Kreml äußert sich in ihren Streichen dadurch, ihren Gesprächspartnern negative Äußerungen über die Ukraine zu entlocken. Gelingt dies, ist dies für die russische Propaganda nicht unwesentlich, berichtet die FAZ. Die Aussage Kulebas zu den Krim-Explosionen ist für diese Strategie vermutlich ein Gewinn.
Quelle:
Süddeutsche Zeitung, Standard, Frankfurter Allgemeine Zeitung
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