Die Behauptung

Ein Sharepic verbreitet ein gefälschtes Zitat von Jannis Niewöhner, das ihm fälschlicherweise zuschreibt, über die USA und Europa gesprochen zu haben. Diese Aussage ist ein Beispiel für gezielte Falschinformation.

Unser Fazit

Das zirkulierende Zitat ist erfunden und wurde nie von Jannis Niewöhner gemacht. Es ist Teil einer bezahlten Werbekampagne, die auf Desinformation abzielt.

In einer Zeit, in der soziale Medien für viele Menschen die wichtigste Nachrichten- und Informationsquelle darstellen, ist die Verbreitung von Falschinformationen ein ernstes Problem, das die öffentliche Meinung und das Vertrauen in die Medien nachhaltig beeinflussen kann. Ein kürzlich aufgedeckter Fall, bei dem ein erfundenes Zitat dem deutschen Schauspieler Jannis Niewöhner zugeschrieben wurde, zeigt, wie leicht Falschinformationen verbreitet werden können, um Zweifel und Verwirrung zu säen.

Worum geht es eigentlich?

Ein Sharepic, das in sozialen Netzwerken, insbesondere auf Facebook, verbreitet wird, zeigt den Schauspieler Jannis Niewöhner zusammen mit einem Zitat, das behauptet, er habe gesagt: „Die USA werden nicht noch einmal getroffen. Nur Europa.“ Diese Behauptung ist jedoch frei erfunden. Trotz ihrer weiten Verbreitung gibt es keinen Beleg dafür, dass Niewöhner jemals eine solche Aussage gemacht hat. Die Verbreitung des gefälschten Zitats scheint Teil einer organisierten Kampagne zu sein, die darauf abzielt, Falschinformationen zu verbreiten und möglicherweise bestimmte politische Agenden zu fördern.

Fake-Zitat-Alarm: Wie Glaubwürdigkeit untergraben wird - Screenshot des falschen Zitates
Screenshot des falschen Zitates

Unsere Einschätzung des gefälschten Zitats

Die Geschwindigkeit und Reichweite, mit der sich solche gefälschten Zitate verbreiten, ist besorgniserregend. Sie nutzen die Popularität und Glaubwürdigkeit von Prominenten, um falsche Narrative zu etablieren. Im Fall von Jannis Niewöhner wurde von einer Sprecherin klar bestätigt, dass das Zitat nie von ihm stammt. Die gezielte Platzierung dieses Sharepics als Werbeanzeige auf Facebook, die sich gezielt an Nutzer in deutschen Großstädten richtete, zeigt, dass hinter der Verbreitung eine finanzierte und möglicherweise koordinierte Absicht steckt.

Fakten zum erfundenen Zitat

Eine Recherche nach dem genauen Wortlaut des Zitats führt zu keinem Ergebnis, was bestätigt, dass das Zitat frei erfunden ist. Die Anzeigen, die das Sharepic verbreiten, stammen von Facebook-Seiten mit willkürlichen Namen und ohne erkennbare legitime Präsenz, was die Identifizierung der Verantwortlichen erschwert. Diese Methode erinnert an frühere Desinformationskampagnen im Zusammenhang mit prorussischer Propaganda und wirft Fragen über die dahinter stehenden Absichten und mögliche Verbindungen zu staatlich geförderten Desinformationsbemühungen auf.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

FrageAntwort
Wie kann man erkennen, ob ein Zitat echt ist?Überprüfen Sie die Quelle des Zitats und suchen Sie nach Bestätigungen in vertrauenswürdigen Medien oder offiziellen Aussagen der betreffenden Person.
Warum nutzen Kampagnen gefälschte Zitate von Prominenten?Sie nutzen die Glaubwürdigkeit und Popularität von Prominenten, um ihre Falschinformationen glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
Was ist das Ziel solcher Falschinformationskampagnen?Sie zielen darauf ab, öffentliche Meinungen zu manipulieren, Verwirrung zu stiften und politische oder soziale Agenden zu fördern.
Wie wurde das gefälschte Zitat verbreitet?Durch gezielte Facebook-Werbekampagnen, die an Nutzer in bestimmten Regionen gerichtet waren.
Gibt es einen Weg, die Urheber solcher Kampagnen zu identifizieren?Es ist oft schwierig, aber die Überprüfung der Anzeigenbibliothek von sozialen Medien und das Erkennen von Mustern können Hinweise liefern.

Schlussfolgerung zum erfundenen Zitat

Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, kritisch mit Informationen umzugehen, die online geteilt werden, insbesondere wenn sie Prominenten zugeschrieben werden. Die Verbreitung falscher Informationen kann schwerwiegende Folgen haben, indem sie die öffentliche Meinung beeinflusst und das Vertrauen in die Medien untergräbt. Es ist wichtig, dass die Nutzer die Quellen überprüfen und unbegründeten Behauptungen skeptisch gegenüberstehen.

Quelle: dpa

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