Die Behauptung

Ein Video in den sozialen Medien zeigt angeblich einen Pfarrer der Lutherkirche zu Wittenberg, der populistische und fremdenfeindliche Aussagen tätigt.

Unser Fazit

Es handelt sich um eine Falschdarstellung. Der evangelische Kirchenkreis Wittenberg hat bestätigt, dass der im Video gezeigte Redner kein Pfarrer ist und sich von seinen Aussagen distanziert.

Inhalte der Rede des “Pfarrers”

In der Rede werden verschiedene Themen angesprochen, wie die Überflutung Deutschlands mit „kulturfremden Menschen“, leere Kühlschränke und die Politik der links-grünen Regierung.

Falschidentifikation eines 'Wittenberger Pfarrers' in sozialen Medien / Screenshot TikTok
Screenshot TikTok

Erklärung des Evangelischen Kirchenkreises Wittenberg

Der evangelische Kirchenkreis Wittenberg hat auf seiner Webseite eine Stellungnahme veröffentlicht, in der klargestellt wird, dass es sich bei der Person im Video nicht um einen Wittenberger Pfarrer handelt.

Außerdem wurde betont, dass auch weder die Schlosskirche noch die Stadtkirche im Hintergrund des Videos zu sehen sind.

Der Kirchenkreis distanzierte sich deutlich vom Inhalt der Rede, die er als fremdenfeindlich, populistisch und antidemokratisch bezeichnete.

Klärung der Identität des Sprechers

Von einer Befürworterin des Videos wurde klargestellt, dass es sich bei dem Mann im Video nicht um einen Pfarrer, sondern um einen Einwohner Thüringens handelt, der vor der Alten Wache in Sondershausen gesprochen hat.

MIMIKAMA
Screenshot Facebook

Hier fand eine Kundgebung der Bürgerbewegung „Sondershausen geht spazieren“ statt. Im Video spricht der Thüringer unter anderem auch vom Angriff der Hamas auf das Musikfestival in der Negev-Wüste, was auf einen Zeitpunkt der Rede von Anfang Oktober hinweist.

Fazit

Die Behauptung, dass es sich bei dem Redner im Video um einen Pfarrer der Lutherkirche in Wittenberg handelt, ist falsch. Diese Falschdarstellung wurde sowohl vom Evangelischen Kirchenkreis Wittenberg als auch von Unterstützern des Videos selbst widerlegt. Der Inhalt der Rede wird von kirchlicher Seite als fremdenfeindlich und populistisch verurteilt.

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