Beim Spiel am 3.10.21 zwischen dem FC St. Pauli und Dynamo Dresden haben die Hamburger mit 3:0 gewonnen und haben mit einer Bandenwerbung am Spielfeld für Aufmerksamkeit gesorgt.

Wir RND berichtet steht der FC St. Pauli für links. Die Bandenwerbung „Der FC St. Pauli grüßt den Flyerservice Hahn“, während des Spiels gegen Dynamo Dresden, scheint auf den ersten Blick zwar unspektakulär, nimmt aber Bezug auf eine Künstleraktion gegen die rechtspopulistische AfD, über die wir vor wenigen Tagen hier berichtet haben. RND habe zwar beim Verein nachgefragt, aber dieser wollte sich dazu nicht äußern und verwies darauf, dass die Aktion für sich stehe.

Was steckt hinter dem „Flyerservice Hahn“?

Das Zentrum für politische Schönheit (ZpS), hauptsächlich bekannt für das Holocaust-Denkmal vor Björn Höckes Haus hat mal wieder zugeschlagen. Für die Falle gründeten sie den „Flyerservice Hahn“, der der Partei mit seinen besonders günstigen Preisen auffiel und anbot, das bereits gedruckte Werbematerial für sie zu verteilen. Stattdessen taten sie mit den ca. 72 Tonnen Material einfach nichts.

Facebook-Statusbeitrag vom „Zentrum für politische Schönheit“ vom 3.10.21, wo man die erwähnte Bandenwerbung erkennen kann.

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Über den Sommer hinweg hatte das ZpS 85 Aufträge von verschiedenen Orts-, Kreis- und Landesverbänden der AfD erhalten, welche ihr Werbematerial an das „Logistikzentrum“ lieferten. „Flyerservice Hahn“ hatte die AfD dann nur wenige Tage vor der Wahl darüber informiert, dass man diese aus „organisatorischen Gründen“ nicht verteilen könne, stattdessen könne man sie am Samstag vor der Wahl zurückgeben.

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Während einige Seiten nun schreiben, dass das Unternehmen keine Geschäftsadresse, Rechtsform, Steuernummer, Handelsregistereintrag, ehemalige Kunden und andere klare Indikatoren für eine Fake-Seite aufwies, stimmt das so nicht ganz.

Während die Seite heute im Impressum klar auf das Zentrum für politische Schönheit hinweist, waren vor wenigen Tagen (falsche) Handelsregisternummer, Steuernummer, die Angabe der GmbH als Rechtsform und weiteres noch vorhanden. Zudem warb die Seite mit einer Reihe von angeblichen ehemaligen Kunden, darunter insbesondere auch der FDP sowie einer Kooperation mit der Deutschen Post. Auch die AGB, welche heute eindeutig die Verteilung von Parteiwerbung ausschließen, sollen erst seit kurzem abrufbar sein.

Eine entsprechende Version findet man auch in der Wayback Machine vom 20.9.2021, hier wurden jedoch nicht von allen Seiten Aufnahmen gemacht.

Die AfD bereitet nun eine Strafanzeige gegen das ZpS vor und sammelt Vertragsunterlagen, E-Mail-Korrespondenzen und mehr.

Das ZpS wiederum behauptet, es hätte weder formelle Bestätigungen noch unterzeichnete Verträge gegeben, zudem hätten sie kein Geld bekommen.  Eine strafrechtliche Einschätzung hat Chan-jo Jun der Kanzlei Jun bereits gegeben! Während die Version des Zentrums für politische Schönheit sicherlich die unterhaltsamere Version ist: Die Fälschung war vielleicht nicht undurchschaubar, aber doch deutlich professioneller als nun dargestellt.

Video: Wer hat der AfD 5 Millionen Flyer geklaut? (Zentrum für politische Schönheit)


Den „Flyerservice Hahn“ habe der FC St. Pauli jedoch nicht initiiert, heißt es laut RND aus dem Umfeld des Vereins. Weder sei das „Zentrum für politische Schönheit“ in irgendeiner Weise im Verein verankert noch habe sich der FC St. Pauli beteiligt.

Quelle: RND
Artikelbild: Screenshot Zentrum für Politische Schönheit

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