Facebook-Phishing mit Clickbait: „Junge tötete Freund“
Ein 15-Jähriger soll seinen Freund getötet haben, weil er das Geld nicht teilen wollte. Achtung, hinter diesem angeblichen Drama steckt eine Phishing-Falle.
Autor: Claudia Spiess
In Erfurt soll sich dieser tragische Vorfall abgespielt haben. Als Zusatz beim geteilten Artikel kann man noch von einer „sehr seltenen psychischen Erkrankung“ lesen.
Dasselbe Foto und dieselbe Geschichte finden sich auch mit dem Ort Straubing wieder.
Was denn nun – Erfurt oder Straubing? Es ist keine Seltenheit, dass derartige Fake-Meldungen mit unterschiedlichen Orten angelegt werden.
Phishing breit gestreut
Dieses Muster kennen wir bereits. Hier geht es um Mord. Vergleichbar gestaltete Phishing-Attacken drehen sich um Zugunfälle, Flugzeugabstürze oder auch Verkehrsunfälle.
Allein diese Themen reichen schon, um die Emotionen der Nutzer zu wecken. Wenn dann noch ein Ort genannt wird, an dem man selbst lebt, an dem Freunde oder Bekannte zu Hause sind, dann zieht eine solche Geschichte nochmal mehr. Und umso schneller wird geklickt. – Das wissen auch die Betrüger hinter diesen Seiten.
Die Nutzer nehmen an, dass bei einem Klick auf diesen Link Details zu erfahren sind. Wann war das passiert, wie lauten die genauen Umstände? Wer war der Freund? Doch stattdessen …
Facebook-Login
Obwohl sie bereits auf Facebook sind, werden Nutzer hier gebeten, ihre Login-Daten nochmals einzugeben. Dabei sollte man auf die URL achten, denn diese ist nicht jene von Facebook. Vielmehr hat man hier eine gefälschte Facebook-Seite vor sich.
Gibt man hier seine Logindaten ein, wandern diese direkt an die Betrüger hinter dieser Seite.
Die Polizei von Straubing hat sich mit diesem Facebook-Beitrag auch auseinandergesetzt und informiert, dass es sich hierbei um einen Fake handelt.
Unseriöse Seiten
Oftmals finden sich hinter diesen Links auch Seiten mit unseriösen und dubiosen Inhalten. Gerne werden hier Bitcoin-Plattformen angezeigt, bei denen man sein Geld investieren kann. Auch hier sollte man Vorsicht walten lassen.
Fazit
Bei Meldungen, die nicht von offiziellen Behörden veröffentlicht werden, wenn es um schwere Unfälle – oder wie hier sogar um Mord – geht, sollte man von Vornherein misstrauisch sein. Sind die Angaben noch dazu so ungenau wie in diesem Text, kann man davon ausgehen, dass hier kein offizieller Aufruf dahinter steckt.
Darum unbedingt und immer prüfen, ob etwas Wahres an der Geschichte dran sein kann. Je spektakulärer sie klingt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass hier Betrüger – wie auch in diesem Fall – am Werk sind: Diese tragische Geschichte ist frei erfunden!
Quelle:
idowa.de
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