Ein unsichtbarer Feind in der Hosentasche

In einer Welt, in der digitale Geräte aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, hat die Internet- und Handysucht bei Kindern und Jugendlichen alarmierende Ausmaße angenommen. Es ist eine Sucht, die oft unter dem Radar fliegt – sie ist still, unsichtbar und doch zerstörerisch.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass fast 25 Prozent der Jugendlichen sich selbst als „fast immer online“ bezeichnen. Der Bildschirm eines Smartphones oder Computers ist oft das Letzte, was sie vor dem Schlafengehen sehen, und das Erste, was sie nach dem Aufwachen wahrnehmen.

Ein 14-jähriger Junge aus Hamburg, der anonym bleiben möchte, berichtet über seine Erfahrungen mit der Handysucht: „Es fing ganz harmlos an mit ein paar Spielen und Social-Media-Apps. Dann wurden es immer mehr Stunden, bis ich schließlich jede freie Minute am Handy verbracht habe. Ich habe Freunde, Hobbys und schließlich sogar die Schule vernachlässigt.“

Der schmale Grat zwischen Nutzen und Missbrauch

Internet und Mobiltelefone sind nicht per se schlecht. Sie können Bildung unterstützen, Informationen zugänglich machen und uns mit der Welt in Kontakt halten. Problematisch wird es, wenn diese Technologien übermäßig genutzt werden und die gesunde Balance zwischen digitaler und realer Welt aus dem Gleichgewicht gerät.

Handlungstipps für Eltern und Erzieher

Prävention ist der Schlüssel. Hier einige Tipps, wie Sie Kinder und Jugendliche vor Internet- und Handysucht schützen können:

  1. Setzen Sie Grenzen: Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind feste Regeln für die Nutzung von Handy und Internet fest.
  2. Seien Sie ein Vorbild: Ihre eigenen Gewohnheiten haben einen großen Einfluss auf Ihre Kinder. Zeigen Sie ihnen, wie man Technologie verantwortungsbewusst nutzt.
  3. Fördern Sie andere Aktivitäten: Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind ausreichend Zeit mit Freunden verbringt, Hobbys nachgeht oder Sport treibt.
  4. Bildung ist entscheidend: Klären Sie Ihr Kind über die Gefahren einer übermäßigen Nutzung von digitalen Medien auf und zeigen Sie Alternativen auf.

Therapeutische Interventionen – Hilfe zur Selbsthilfe

In schweren Fällen kann eine Therapie notwendig sein. Es gibt verschiedene Ansätze, von der Verhaltenstherapie bis zur Gruppentherapie, die helfen können, den Teufelskreis der Sucht zu durchbrechen. Auch in Deutschland gibt es Kliniken und Beratungsstellen, die sich auf die Behandlung von Internet- und Handysucht spezialisiert haben.

Gemeinsam gegen die digitale Übermacht

Internet- und Handysucht bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen und zu bekämpfen, ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Wir alle sind gefordert, unser Verhältnis zur Technik zu überdenken und einen gesunden Umgang mit ihr zu fördern. Nur so können wir sicherstellen, dass die digitale Welt für unsere Kinder nicht zum Fluch, sondern zum Segen wird.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)