Wintermythen aufgeklärt: Kälte als Krankmacher?

Viren statt Frost: Was wirklich hinter Winterkrankheiten steckt


Autor: Claudia Spiess
Datum: 7. Februar 2024

Die Behauptung

Es wird oft gesagt, dass Kälte direkt krank macht. In Wahrheit sind es jedoch Viren und Bakterien, die Krankheiten verursachen. Kälte allein ist nicht der Grund für eine Erkrankung.

Unser Fazit

Kälte kann das Immunsystem schwächen und die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigen, aber sie ist nicht direkt für Krankheiten verantwortlich. Viren und Bakterien sind die wahren Übeltäter.

Die kalte Jahreszeit ist oft mit einer Zunahme von Erkältungen und Grippefällen verbunden, was den Mythos nährt, dass Kälte per se krank macht. Diese Vorstellung ist so tief in unserem kulturellen Verständnis verankert, dass viele Menschen bei den ersten Anzeichen von kalten Temperaturen zu Schal und Mütze greifen in dem Glauben, sich so auch vor Krankheiten zu schützen. Doch die Wahrheit ist komplexer: Es sind nicht die frostigen Temperaturen selbst, die uns krank machen, sondern die Krankheitserreger wie Viren und Bakterien.

Worum geht es?

Die weit verbreitete Annahme, dass direkte Kälteeinwirkung, wie das Verbringen von Zeit in kalter Umgebung, unmittelbar zu Erkältungen oder anderen Krankheiten führt, hält sich hartnäckig. Tatsächlich spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern, und verschiedene Faktoren können seine Effizienz beeinflussen.

Kälte kann indirekt das Risiko für Infektionen erhöhen, indem sie beispielsweise die Durchblutung der Schleimhäute verringert und diese anfälliger für Viren macht. Zudem verbringen Menschen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, was die Übertragung von Krankheitserregern erleichtert.

Unsere Bewertung

Es ist wichtig, zwischen direkten und indirekten Einflüssen kalter Temperaturen auf unsere Gesundheit zu unterscheiden. Die direkte Exposition gegenüber Kälte ohne angemessenen Schutz kann zu Unterkühlung oder Erfrierungen führen, aber nicht unbedingt zu viralen Infektionen wie Erkältungen.

Die Annahme, dass man sich allein durch frostige Temperaturen eine Erkältung einfangen kann, ist ein Mythos. Stattdessen sollten wir unser Augenmerk auf gute Hygienepraktiken und die Stärkung unseres Immunsystems legen, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.

Fakten

  • Immunsystem: Forschungen zeigen, dass die Kälte das Immunsystem beeinflussen kann, indem sie die Reaktion auf Infektionen verlangsamt. Allerdings macht sie allein an sich nicht krank.
  • Virusaktivität: Viele Viren, darunter auch die für die gewöhnliche Erkältung und die Grippe verantwortlichen, verbreiten sich in kalten Monaten effizienter. Dies liegt teilweise daran, dass sie in kalter, trockener Luft länger überleben können.
  • Menschliches Verhalten: Im Winter halten sich Menschen häufiger in geschlossenen Räumen auf, was die Übertragung von Krankheitserregern erleichtert.
  • Schleimhäute: Kalte Luft kann die Schleimhäute austrocknen, wodurch ihre Barrierefunktion gegen Krankheitserreger abnimmt.

Fragen und Antworten

Frage 1: Kann man sich wirklich erkälten, indem man bei Kälte zu dünn gekleidet ist?
Antwort 1: Nein, Erkältungen werden durch Viren verursacht. Zu dünne Kleidung kann jedoch das Immunsystem schwächen, wodurch die Anfälligkeit für Infektionen steigen kann.

Frage 2: Warum sind Erkältungen und Grippe im Winter häufiger?
Antwort 2: Dies liegt an einer Kombination aus besserer Überlebensfähigkeit der Viren bei kälteren Temperaturen und mehr Zeit, die Menschen in geschlossenen Räumen verbringen.

Frage 3: Kann kalte Luft die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen erhöhen?
Antwort 3: Ja, kalte Luft kann die Schleimhäute austrocknen und somit die Abwehr gegen Krankheitserreger schwächen.

Frage 4: Hilft es, sich warm anzuziehen, um Erkältungen zu vermeiden?
Antwort 4: Sich warm anzuziehen kann helfen, den Körper vor Unterkühlung zu schützen, aber gegen Viren sind Hygienemaßnahmen wie Händewaschen effektiver.

Frage 5: Gibt es einen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Kälte direkt krank macht?
Antwort 5: Nein, wissenschaftliche Beweise unterstützen diese These nicht.

Fazit zum Thema Kälte und Krankheit

Es ist ein Mythos, dass Kälte an sich krank macht. Stattdessen sind es die Viren und Bakterien, die Krankheiten verursachen. Kalte Temperaturen können jedoch indirekt das Risiko erhöhen, indem sie das Immunsystem beeinflusst und die Verbreitung von Krankheitserregern erleichtert. Eine gesunde Lebensweise, gute Hygienepraktiken und angemessene Kleidung im Winter können dazu beitragen, das Risiko von Erkältungen und anderen Krankheiten zu verringern. Es ist wichtig, zwischen direkten Auswirkungen der Kälte auf den Körper und den indirekten Wegen zu unterscheiden, durch die Kälte die Krankheitsübertragung fördern kann.

Quelle: WDR, heart.org, ScienceNews

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