Die Behauptung

Französische Legionäre kämpfen in der Ukraine, um die dortigen Streitkräfte zu unterstützen. Diese Behauptung kursiert in sozialen Medien und in prorussischen Nachrichtenquellen.

Unser Fazit

Die Behauptung, dass französische Legionäre in der Ukraine kämpfen, ist falsch. Das französische Verteidigungsministerium hat klargestellt, dass keine französischen Soldaten, einschließlich der Fremdenlegion, in der Ukraine im Einsatz sind.

Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine kursieren immer wieder Gerüchte über die Beteiligung westlicher Truppen an den Kämpfen. Besonders hartnäckig hält sich die Falschmeldung, Frankreich habe 1.500 Soldaten der französischen Fremdenlegion in ukrainisches Kriegsgebiet entsandt. Diese Behauptung ist falsch und inzwischen eindeutig widerlegt.

Gerüchte/Behauptungen

Auf Plattformen wie Telegram und dem Kurznachrichtendienst X taucht immer wieder die Behauptung auf, Frankreich habe Legionäre in ukrainisches Kriegsgebiet geschickt. Diese Gerüchte besagen, dass bereits hundert französische Legionäre vor Ort seien, um an der Seite der ukrainischen Truppen zu kämpfen. Unterstützt wird diese Desinformation von prorussischen Quellen, die versuchen, die Beteiligung westlicher Söldner als Realität darzustellen.

Bewertung

Das französische Verteidigungsministerium hat auf Anfrage des ARD-Faktenfinder klargestellt, dass keine französischen Soldaten, auch nicht der Fremdenlegion, im Einsatz sind. Diese Aussage wird durch Informationen des Generalstabs der Streitkräfte untermauert, wonach französische Soldaten in anderen Ländern wie Estland, Rumänien und Polen stationiert sind, aber nicht in der Ukraine.

Die Fakten zur Ukraine

Die Fremdenlegion ist eine Spezialeinheit der französischen Armee, die sich aus Freiwilligen aus verschiedenen Ländern zusammensetzt und direkt dem französischen Oberbefehlshaber und letztlich dem Präsidenten untersteht. Sicherheits- und Militärexperten weisen darauf hin, dass die Fremdenlegion derzeit in Französisch-Guayana stationiert und auf den Dschungelkampf spezialisiert ist, was einen Einsatz im ukrainischen Kriegsgebiet unsinnig erscheinen lässt.

Der Sicherheitsexperte Nico Lange hält die Berichte über französische Legionäre für falsch. Das 3. Infanterieregiment der Fremdenlegion, das angeblich in der Ukraine kämpft, ist in Französisch-Guayana stationiert. Lange erklärt, dass es keinen Sinn mache, eine auf Dschungelkampf spezialisierte Einheit in ukrainisches Kriegsgebiet zu schicken.

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Weiterführende Informationen

Gerüchte über ausländische Söldner in der Ukraine werden oft von prorussischen Medien benutzt, um die Erzählung zu stützen, dass Russland nicht gegen die Ukraine kämpft, sondern gegen die NATO und ausländische Söldner. Dieses Narrativ soll die Schwierigkeiten Russlands im Krieg gegen die Ukraine verschleiern und eine breitere westliche Beteiligung suggerieren.

Ein weiteres Beispiel für die Verbreitung solcher Falschinformationen ist ein Artikel von Stephen Bryen in der Zeitung Asia Times. Bryen, der für seine prorussischen Artikel bekannt ist, berief sich auf den russischen Staatssender Sputnik, obwohl er selbst angab, nicht sicher zu sein, ob diese Informationen korrekt seien. Diese Artikel werden oft von anderen prorussischen Kanälen aufgegriffen und weiterverbreitet.

Die EU-Beobachtungsstelle gegen Desinformation „EU vs Disinfo“ hat eine gezielte Kampagne Russlands gegen Frankreich festgestellt, die darauf abzielt, die französischen Behörden zu untergraben und Misstrauen zu säen.

Quelle: tagesschau.de

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