Warnung vor Posts mit angeblichen Kindesentführungen

Wir berichteten und warnten bereits des Öfteren vor dieser Masche: Angebliche Kindesentführungen, von denen auf Facebook berichtet wird.

Autor: Claudia Spiess


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Permanent tauchen auf Facebook Beiträge von angeblichen Kindesentführungen auf (wir berichteten HIER). Die Namen der Kinder sind unterschiedlich, auch die Orte, an denen es angeblich passiert ist. In zahlreichen Fällen wird ein- und dasselbe Foto verwendet, auf dem man einen Mann sieht, der ein Mädchen mit schwarzen Stiefeln und einer pinken Jacke trägt. Das Foto ist gut gewählt, denn es macht den Anschein, dass dies gegen den Willen des Mädchens geschieht.

„Bitte teilen Sie es, wenn Sie können!!!“

Hier ist von der 6-jährigen Clara die Rede, die angeblich in Graz (Österreich) entführt wurde. Der Link verweist auf eine Seite außerhalb von Facebook (pemutihalal.com). In Klammer ist angeführt, dass hier ein Video zu sehen sein soll.

Screenshot Facebook "Graz: Die 6-jährige Clara ist entführt worden. Ihre Eltern bitten um Hilfe! [VIDEO]"
Screenshot Facebook „Graz: Die 6-jährige Clara ist entführt worden. Ihre Eltern bitten um Hilfe! [VIDEO]“

Klickt man auf diesen Link, wird man zu einer weiteren Seite namens „Aktuelle Nachrichten“ geführt. Es scheint, als wäre man immer noch auf Facebook. In der Browserleiste kann man allerdings erkennen, dass die URL „cozy-nai…“ (komplett: cozy-naiad-2f7b93.netlify.app) lautet.
Die Kommentare und Reaktionen auf diesen Beitrag sind gefälscht. Man hat hier weder die Möglichkeit, selbst eine Reaktion abzusetzen oder zu kommentieren.

Nun wird ein Hinweis eingeblendet, dass man, um den Täter identifizieren zu können, ein Video ansehen kann. Was hier sofort auffällt: Es handelt sich nicht mehr um die 6-jährige Clara, sondern um die „zehnjährige Emma“.

Um das Video zu sehen, muss man sein Alter bestätigen. Tippt man hier auf „Anmelden“, öffnet sich ein Login-Fenster, das dem von Facebook nachempfunden ist. Doch wir befinden uns immer noch auf der Seite „cozy-naiad…“

Wir haben hier natürlich nicht unsere korrekten Login-Daten eingegeben, sondern Fantasiedaten. Beim ersten Versuch erhielten wir die Meldung, dass diese nicht korrekt seien. Der zweite Versuch klappt dann allerdings. Wieder gelangen wir auf eine weitere Seite „mega.nz“, auf der wir folgende Information erhalten: „Die Datei, die Sie herunterladen möchten, ist nicht mehr vorhanden“, weiters wird auf die Installation einer App hingewiesen.

Falschmeldung! Keine Daten eingeben, nichts herunterladen!

Bei diesen Meldungen zu Kindesentführungen handelt es sich um Fakenews! Die Beiträge sollen Nutzer:innen dazu bringen, auf den Link zu klicken und ihre Login-Daten einzugeben. Diese landen dann in den Händen der Betrüger, die dann das Facebook-Konto übernehmen können.

Wird ein Facebook-Konto von Betrügern übernommen, können sowohl für den betroffenen Nutzer als auch für seine Freunde und Kontakte verschiedene Gefahren und Risiken entstehen:

Auch ist es möglich, dass Schadsoftware installiert wird.

Fazit

  • Die Orte und Namen der Kinder variieren.
  • Derartige Beiträge dienen als Köder, um an Facebook-Login-Daten der Nutzer:innen zu gelangen.
  • Der Artikel ist lediglich ein Köder, um an die Facebook-Login-Daten der Nutzer zu gelangen.
  • Nutzer:innen, die diese Beiträge auf Facebook posten, tun dies nicht bewusst. Dies geschieht automatisiert, wenn man in diese Falle getappt ist und der Account übernommen wurde.

Hat man einen solchen Link angeklickt und seine Login-Daten angegeben, sollte man schnellstmöglich sein Facebook-Passwort ändern!

Weitere Hilfe bekommst du direkt auf Facebook unter: Gehackte und gefälschte Konten

Auch interessant: Vermeintliche Paketzustellung: Warnung vor Smishing


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
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