Gefahren am Kontoauszugsdrucker

Um einen Missbrauch der Girokarte zu verhindern, lässt sich per Sperrnotruf der Zugriff aufs Konto sperren. Aber was, wenn die Sperrung nicht klappt?

Autor: Susanne Breuer

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Wie wichtig es ist, bei der Eingabe der PIN auch am Kontoauszugsdrucker vorsichtig zu sein und das Eingabefeld möglichst mit der Hand abzudecken, zeigt dieser Marktcheck SWR.

Kontoauszugsdrucker nimmt Karte nicht

Als Edith Cußler bei der Bank ihren Kontoauszug drucken möchte, nimmt das Gerät ihre Karte nicht an. Ein vermeintlich hilfsbereiter Mann lockt die 88-Jährige erneut zum Geldautomaten. Sie gibt ihre PIN ein, um den Kontostand zu sehen. Plötzlich ist ihre Karte weg. Edith Cußler wundert sich, geht aber davon aus, dass der Geldautomat die Karte einbehalten hat. Als sie wieder zu Hause ist, ruft sie sicherheitshalber die Sperrhotline für EC-Karten, die 116 116 an. Die 88-Jährige nennt ihre Kontonummer und erhält die Auskunft, dass ihre Karte gesperrt wird.

Kartensperrung misslang

Am Folgetag möchte Edith Cußler von der Sparda Bank Südwest ihre EC-Karte zurückhaben und erfährt, dass ihre Karte weder vom Kontoauszugsdrucker geschluckt noch gesperrt wurde. Rund 13.000 Euro sind durch Abhebungen und Einkäufe weg, vor allem in Frankreich.

Trick: Shoulder Surfer

Bei dem Trick werden Bankkunden verunsichert. Der Betrüger bietet seine Hilfe an, rät es noch mal am Geldautomaten zu versuchen. Er steht dicht neben dem Kunden, späht die PIN aus. Dann lenkt er den Kunden ab, verdeckt das Bedienfeld und drückt die „Abbruch“-Taste. Wenn der Automat die Karte auswirft, nimmt er sie an sich. Die Täter gehen so geschickt vor, dass ihre Opfer nichts davon bemerken. Manchmal schieben die Trickbetrüger ihnen eine andere EC-Karte unter.

Bank weist Schuld von sich

Der alten Dame wirft die Sparda Bank vor, zu unvorsichtig gewesen zu sein. Sie habe durch ihr „grob fahrlässiges“ Verhalten dem Täter das Ausspähen ihrer PIN ermöglich. Dabei zeigen Fotos der Überwachungskamera in der Bank, dass sie versucht hat, ihre PIN-Eingabe zu verdecken. Außerdem hat die Seniorin noch am selben Tag reagiert und ihre EC-Karte sperren lassen. Die Bank aber behauptet, sie hätte dabei eine falsche Kontonummer genannt.

Auf ihrer Homepage wirbt Servodata damit, wie einfach und schnell die Firma eine EC-Karte sperren kann. Und bei jedem Anruf ist folgender Hinweis zu hören: „Zu ihrer Sicherheit wird dieser Anruf aufgezeichnet.“ Mit so einem Mitschnitt ließe sich klären, warum die Kontonummer falsch hinterlegt wurde. Doch die Sparda Bank teilt in einem Schreiben an die Kundin mit, dass ein solcher nicht vorliege. Ein wichtiges Beweismittel einfach verschwunden? Das könnte eine entscheidende Rolle in dem Fall spielen, so der Bankexperte Gerhard Leverkinck. Die Bank sei dann in der Beweislast, die vorher bei der alten Dame lag.

Opfer klagt

Für Edith Cußler ist klar: Nur weil an der Sperr-Hotline ihre Nummer nicht korrekt erfasst wurde, konnte der Täter das Geld abheben. Die Kundin will die Schuld nicht auf sich sitzen lassen und hat sich einen Rechtsanwalt genommen. Für Rechtsanwalt Stephan Meisinger liegt das Verschulden beim Betreiber des Sperr-Notrufes, der Firam Servodata aus Frankfurt. Aus Kulanz hat die Bank der Seniorin eine Zahlung von 1.500 Euro angeboten. Bei einem Schaden von rund 13.000 Euro ein Witz. Sie klagt gegen die Bank. Ende Januar 2023 ist eine Güteverhandlung vor dem Landgericht in Mainz angesetzt.

Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 10. Januar 2023.

Quelle:

Marktcheck SWR, Autor: Wolfgang Weber
Schon gelesen? Positive Nachrichten sind bei tragischen Ereignissen besonders wichtig. Vor Ort genauso wie auch für alle, die derartige Geschehnisse in den Nachrichten und auch über Social Media verfolgen. Oft schleichen sich allerdings Inhalte ein, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Dazu ein Mimikama-Faktencheck: Rettungshund: Foto stammt nicht von Erdbeben in der Türkei
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.