Der Konvoi der Hoffnung ist ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bedürftigen zu helfen. So setzt sich dieser Verein aktuell für die Hilfe ukrainischer Flüchtender ein.

Eine Frau berichtet in einem Video auf ihrer Rückfahrt von der Spenden-Sammelstelle. Dieses Video wird aktuell vermehrt geteilt und hinterlässt einen bitteren „Nachgeschmack“. Denn Hilfsgüter sollen ihren Erzählungen nach nicht an ihr Ziel kommen, ja, Spenden sollen gar nicht erst angenommen werden.

Im Video (HIER) berichtet die Frau, sie wäre gemeinsam mit Helfern und voll bepackt mit Hilfsgütern in Transportern unterwegs nach Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze gewesen. Auch hätten sie Lunchpakete und Verpflegung von David Strübing / Halcon mit dabei gehabt. Sie und ihre Helfer wollten die Hilfsaktion von „Konvoi der Hoffnung“ unterstützen.

Screenshot Facebook, Beitrag vom 8. März 2022
Screenshot Facebook, Beitrag vom 8. März 2022

Doch dort angekommen, wurden sie enttäuscht. Die Frau in dem Video berichtete weiter, dass sich niemand für die Spenden interessierte. Auf dem riesigen Parkplatz seien Berge von Hilfsgütern unbeachtet verstreut gewesen. Darunter nagelneue Kleidung, Windeln und Pflege für Babys. Auch Lebensmittel und Getränke seien überall herumgestanden, auch diese wurden von niemandem beachtet. „Die wollen unsere Hilfe nicht“, so ihr Fazit im Video. Doch trotz ihrer Enttäuschung war ihr wichtig, sich ein eigenes Bild machen zu können, da man „nicht alles glauben kann, was Medien vermitteln“.

Das Video wurde bis dato knapp 2.000 Mal geteilt (HIER, HIER oder HIER).

Konvoi der Hoffnung

Der „Konvoi der Hoffnung“ ist ein Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, zu helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. So finden hier laufend Hilfsaktionen in Afrika statt oder auch Behindertenprojekte sowie auch Tätigkeiten zur Müllvermeidung. Aktuell engagiert sich der Verein für Flüchtende aus der Ukraine.

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Bernhard Schilling, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Konvoi der Hoffnung e.V.“ wurde mit dem Video und den Vorwürfen konfrontiert und gibt hierzu ein Statement auf der Webseite des Vereins ab. Diese Gegendarstellung wird auch auf der Facebook-Seite des Vereins veröffentlicht:

Screenshot Facebook / Konvoi der Hoffnung e.V.
Screenshot Facebook / Konvoi der Hoffnung e.V.

„Liebe Freunde,
im Internet kursiert zur Zeit ein Videobericht in dem „eine jüngere Frau“ von einer Hilfslieferung des Konvoi der Hoffnung an die polnisch-ukrainische Grenze berichtet. Es wird behauptet, dass keine Hilfsgüter benötigt werden und die gelieferten Sachen achtlos auf der Straße herumliegen und weggeworfen würden.
Dieses Video ist eine Fälschung. Wir haben nie einen Hilfstransport an den genannten Ort durchgeführt und von tatsächlich dort gewesenen Helfern wurde mir bestätigt und durch echte Bilder dokumentiert, dass dringend Hilfe erforderlich ist. Von der gleichen Stelle wird auch behauptet, Hilfsgüter-LKWs würden in der Oberpfalz auf der Mülldeponie entladen und dann mit Waffen vollgepackt und Spendenpapieren in die Ukraine geschickt.
Dieses Video wurde durch Computeranimation erstellt und gehört zum Cyberkrieg Putins gegen die übrige Welt! Bitte melden Sie das Video bei der jeweiligen Medien-Plattform als Fälschung.
Im Gegensatz dazu beschäftigen wir uns derzeit mit der Beschaffung von Insulin für den Bezirk Uschhorod im Westen der Ukraine. Laut eines ärztlich bestätigten schriftlichen Hilferufs geht dort voraussichtlich am 20. März 2022 das Insulin aus. Für Diabetiker, Erwachsene und Kinder, kann dies innerhalb von Tagen oder Wochen den sicheren Tod bedeuten. Dies gilt insbesondere, wenn die eigentlich erforderliche Diät nicht eingehalten werden kann und laufende Blutzuckerkontrollen nicht möglich sind.
Da Insulin nicht billig ist, überfordert das bei normalen Apothekenpreisen unsere Spendenkasse. Wir hoffen auf die Mithilfe des Pharmagroßhandels oder der -hersteller.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dies in anderen Bezirken der Ukraine ähnlich ist.
Herzlichen Dank!
Bernhard Schilling“

Konvoi der Hoffnung e.V., 12. März 2022 (Facebook)

„Konvoi der Hoffnung e.V.“ gibt hier bekannt, dass es sich bei diesem Video um eine Fälschung handelt. Der genannte Ort „Medyka“ wurde vom „Konvoi der Hoffnung“ bisher nicht angefahren. Echte Bilder des besagten Ortes würden außerdem eine andere Sprache sprechen.

Im Statement des Vereins wird auch erwähnt, dass es in der Oberpfalz zu Entladungen von Hilfsgütern gekommen sei, um Platz für Waffenlieferungen zu schaffen. Darüber haben wir bereits berichtet: HIER.

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David Strübing

Auch David Strübing wird im Video der Frau genannt. Strübing ist Unternehmer (Hallescher Containerdienst / Halcon) und engagiert sich für karitative Zwecke wie beispielweise Kälte- und Tafelbus in Halle an der Saale.
Er selbst postet auf seiner Facebook-Seite immer wieder Videos von Hilfsaktionen, die aktuell auch für Flüchtende aus der Ukraine „Convoy of Hope“ organisiert werden.

Das Video der blonden Frau ging natürlich auch an ihm nicht vorüber. So wunderte er sich in einem Posting auf Facebook über falsche Zeitangaben und kritisierte verdrehte Tatsachen.

Screenshot Facebook / David Strübing
Screenshot Facebook / David Strübing

Schönen guten Morgen Welt… 🤗
Heute besonders an Steffen van de Schüssel…
Also, ihn hier… https://www.facebook. com/kartoffelopa
Hier sieht man im besten Falle wie man mit einer gewollten verdrehten Beschreibung, Aktionen und Videoposts aus dem Zusammenhang reisst um Hetze zu starten…
Es wird vom Zeitreisenden geteilt wie folgt…
Teil 1 David bei der Sammelaktion am Samstag
Teil 2 Michaela bei ihrer Rückfahrt vor einer Woche…
Teil 2 ist wohl nach Aussage des Teilers ein Folgevideo des von mir am Samstag veröffentlichten Videos.🤷🏼‍♂️
Der Junge kann Zeitreisen…
Hoffen wir, dass er schnell am 24. Februar 2022 ankommt, den Krieg zu verhindern weiss und wir alle unsere gespendeten Dinge wieder zurück bekommen.

Die Video-Gegenüberstellung, die er hier anspricht, beinhaltet zwei Videos. Einerseits eines von Strübing selbst, das er am 12. März 2022 online gestellt hatte (live), andererseits das Video der blonden Frau. Der Nutzer „Steffen van de Schüssel“, der diese beiden Videos gegenüber stellte, fügte hinzu, dass das Video der Frau (hier als „Michaela“ genannt) ein „Nachfolge-Video“ sei. Doch dieses wurde bereits am 8. März 2022 gepostet. Um dies zu ermöglichen, müssten Zeitreisen real sein.

„Beschämend ist das Verdrehen der Tatsachen und Verschieben der Zeitlinien um völlig aus dem Zusammenhang gerissen, zwei Videos zu teilen um Hetze zu machen.“

David Strübing in einem Kommentar zu seinem Beitrag

Fazit

Im Video werden keine Tatsachen wieder gegeben. Die Frau in dem Video berichtet aus ihrem Auto, zeigt aber weder Fotos oder Videos von tatsächlichen Geschehnissen.
Die Informationen im Video sind nicht belegt und werden daher als falsch eingeordnet.

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Der Verein „Konvoi der Hoffnung e.V.“ sowie David Strübing / „Convoy of Hope“ geben an, dass es sich bei den Aussagen in dem Video um Falschinformationen, ja sogar Hetze, handelt.

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Quelle: Konvoi der Hoffnung e.V.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)