Faktencheck: die russischen Pläne für Massengräber
Einige Wochen vor dem Ukraine-Krieg im Februar 2022 traten in Russland neue Standards in Kraft, welche Anweisungen für das Ausheben von Massengräbern in Kriegs- und Krisenzeiten enthalten.
Dein Beitrag hilft Mimikama beim Faktencheck: Unterstütze uns via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe zählt, um Fakten zu klären und Verlässlichkeit zu sichern. Unterstütze jetzt und mach den Unterschied! ❤️ Danke
Aktuell macht eine Skizze im Netz die Runde, die angeblich einen russischen Plan für die Errichtung von Massengräbern darstellen soll. Bei dem Dokument handelt es sich um Anweisungen, wie russische Soldaten beim Ausheben von Massengräbern vorgehen sollen.
Es handelt sich dabei um diese Abbildung:
Massengräber: 16 Soldaten soll es damit möglich sein, 1000 Tote in 3 Tagen begraben zu können.
Anhand von einer Abbildung wurde aufgezeichnet und erklärt, worauf bei der Aushebung zu achten ist. U.a. muss man darauf achten, dass man Leichen mit Chemikalien zu behandeln hat bzw. soll man die Erde am Ende mit einem Bulldozer verdichten. Mit dieser Anweisung sollen 16 Soldaten innerhalb von drei Tagen 1000 Tote begraben können.
Diese Anweisung ist ein Teil eines Dokumentes, dass man auf den Webseiten „GOST“ sowie auf der offiziellen Seite des Ministeriums der Russischen Föderation für Zivilschutz, Notfälle und Beseitigung der Folgen von Naturkatastrophen, vorfindet.
Bereits 2021 hatten die Behörden in Russland neue technische Standards für Massengräber festgelegt. Die Änderungen traten am 1. Februar 2022 nun in Kraft, also dreieinhalb Wochen vor dem Angriff auf die Ukraine.
In der sogenannten „GOST“ (Gosudarstvennyy Standart, staatlicher Standard) – Datenbank, auf Russisch „База ГОСТов“ sind Anweisungen für die“ Eilbestattung von Leichen“ enthalten, darunter die Angaben der Grubentiefe oder der einzelne Abstand zu den Särgen zueinander. Bereits im Dezember 2021 haben Medien, z.B „ Radio Free Europe“ darüber berichtet.
Das Dokument, welches bereits am 20. Dezember 2021 auf der Website des Ministeriums für Katastrophenschutz veröffentlicht wurde, erschien zu einem Zeitpunkt, zu dem die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Ukraine ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht haben, dass Russland Zehntausende von Soldaten in der Nähe der ukrainischen Grenzen stationiert und dies als möglichen Auftakt zu einer Militäraktion interpretiert.
Russland hatte damals bestritten, dass es eine Invasion der Ukraine plant, und hat eine Reihe von Forderungen gestellt, darunter einen direkten Dialog mit den Vereinigten Staaten zur Lösung von Sicherheitsfragen. Moskau wollte eine Garantie dafür, dass die Ukraine nicht eines Tages Mitglied der NATO wird.
Dem Dokument zufolge betreffen die beschleunigten Massenbegräbnisse diejenigen, die „während militärischer Konflikte oder als Folge dieser Konflikte oder, falls erforderlich, als Folge eines Notfalls in Friedenszeiten“ getötet wurden. Die Verordnungen ist am 1. Februar 2022 in Kraft treten. Nach den Vorschriften dürfen Massengräber nicht in der Nähe von Wasserversorgungs- und Abwassersystemen, natürlichen Mineralwasserquellen sowie Flüssen und Seen mit einem Wasserstand von bis zu zwei Metern unter der Landoberfläche angelegt werden.
In dem Dokument heißt es außerdem, dass die regionalen Behörden für die Vorbereitung und Durchführung von Arbeiten im Zusammenhang mit Massengräbern zuständig sind.
Änderungen könnte einem Zusammenhang mit den Kriegsverbrechen stehen
Der Ukraine-Experte und ehemaliger Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew Sergej Sumlenny vermutet, dass die Änderungen in einem Zusammenhang mit den Kriegsverbrechen stehen könnte. Er twittere dazu am 2.4.2022
– Russland plante, Kiew innerhalb von 3 Tagen einzunehmen, woraufhin die Ukraine kapitulierte;
– Die russische Armee kaufte 45.000 Leichensäcke und brachte mobile Krematorien mit;
– Ich bin sicher, dass sie Massenhinrichtungen für die Ukraine geplant haben.
Quellen:
mchs.gov.ru
allgosts.ru
Radio Free Europe/Radio Liberty
Stern
Lesen Sie auch > Butscha: Das russische Märchen der lebendigen Leichen
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Sind Sie besorgt über Falschinformationen im Internet? Mimikama setzt sich für ein faktenbasiertes und sicheres Internet ein. Ihre Unterstützung ermöglicht es uns, weiterhin Qualität und Echtheit im Netz zu gewährleisten. Bitte unterstützen Sie und helfen Sie uns, ein vertrauenswürdiges digitales Umfeld zu schaffen. Ihre Unterstützung zählt! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.