Der Zorn als Ware – Die Schattenseite der sozialen Medien (Rage Farming)

Wie Rage Farming unsere Kommunikation vergiftet und was wir dagegen machen können!

Autor: Tom Wannenmacher

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In der Welt der sozialen Medien und des Internets herrscht eine ständige Flut an Informationen. In diesem Dschungel an Inhalten suchen Nutzer nach interessanten Geschichten und kontroversen Themen. Dabei stößt man immer häufiger auf „Rage Farming“ – das Geschäft mit der Wut, das gezielt auf die negativen Emotionen der Menschen abzielt.

Doch was steckt hinter dieser Entwicklung und wie können wir ihr entgegenwirken?

Rage Farming ist eine Methode, die von Content Creators und Social Media Influencern eingesetzt wird, um mit provokativen und polarisierenden Inhalten gezielt Aufmerksamkeit und Interaktion zu generieren. Das Prinzip ist einfach: Je mehr Wut und Empörung sie auslösen, desto mehr Klicks, Kommentare und Shares erhalten sie. Das wiederum führt zu höheren Reichweiten und Werbeeinnahmen.

Studien haben gezeigt, dass wütende und empörte Menschen Inhalte eher konsumieren und teilen als sachliche oder neutrale. Das liegt daran, dass starke Emotionen wie Wut oder Angst unsere Aufmerksamkeit fesseln und uns schnell und impulsiv handeln lassen. Rage Farming nutzt diese menschliche Schwäche aus, um eine Spirale der Empörung und des Engagements in Gang zu setzen.

Ein weiteres Problem von Rage Farming ist die Verschärfung gesellschaftlicher Spaltungen.

Durch die gezielte Ansprache polarisierender Themen werden immer tiefere Gräben zwischen verschiedenen Gruppen aufgerissen. Statt Dialog und Annäherung zu ermöglichen, wird die Diskussion weiter emotional aufgeladen und verhindert so ein konstruktives Miteinander.

Zwei Beispiele, wie Rage Farming auf Facebook oder Twitter aussehen kann:

Beispiel 1: Facebook-Beitrag:

Titel: „Unglaublich! Politiker XY versagt erneut und zeigt keine Reue!“
Text: „Politiker XY hat schon wieder seine Unfähigkeit bewiesen! Er hat Gelder für Bildung gekürzt und kümmert sich lieber um seine eigenen Interessen. Schaut euch dieses Video an, in dem er herzlos über die Folgen seiner Entscheidung lacht. 😡😡😡 Wie lange wollen wir noch solche Personen an der Macht sehen? TEILEN, wenn du genauso wütend bist wie ich!“

Reaktionen: Tausende von wütenden Emojis, Kommentaren und geteilten Beiträgen.


Beispiel 2: Twitter-Tweet:

„@InfluencerABC: Schon wieder ein Skandal bei Unternehmen Z! Die #Gier dieser Konzerne kennt keine Grenzen! 😤 Klickt auf den Link, um das schockierende Video zu sehen! #Empörung #Wut #Boykottieren ➡️ [Link zum Video]“

Reaktionen: Hunderte von Retweets, zornigen Antworten und Likes, die den Tweet viral werden lassen.

Gegenmaßnahmen

Um Rage Farming entgegenzuwirken, gibt es mehrere Ansätze:

  1. Bildung: Nutzer sollten sich über die Mechanismen des Rage Farmings informieren und diese erkennen können. Medienkompetenz und kritisches Denken sind entscheidend, um nicht auf manipulative Inhalte hereinzufallen.
  2. Selbstreflexion: Bevor man auf einen provokanten Beitrag reagiert, sollte man innehalten und sich fragen, ob die eigene Reaktion tatsächlich einen konstruktiven Beitrag leistet oder nur der Spirale der Empörung weiter Nahrung gibt.
  3. Positives Engagement: Statt nur auf wütende und provokante Beiträge zu reagieren, sollten Nutzer auch positive und konstruktive Inhalte teilen und kommentieren. Damit kann der Fokus weg von der Wut und hin zu einer konstruktiven Diskussion gelenkt werden.
  4. Plattformen in die Verantwortung nehmen: Soziale Netzwerke sollten stärker in die Pflicht genommen werden, um gegen Rage Farming vorzugehen. Algorithmen, die solche Inhalte bevorzugen, sollten überdacht und angepasst werden.

Fazit: Rage Farming ist ein hässliches Geschäft, das auf Kosten der Gesellschaft und des gesunden Diskurses betrieben wird. Wichtig ist es, dass wir uns dieser Entwicklung bewusst sind und aktiv etwas dagegen unternehmen. Nur wenn wir gemeinsam gegen das Geschäft mit der Wut vorgehen, können wir den Teufelskreis aus Empörung, Polarisierung und gesellschaftlicher Spaltung durchbrechen und zu einer konstruktiven und respektvollen Kommunikation zurückkehren.

Die Rolle der Medien und der sozialen Plattformen ist dabei nicht zu unterschätzen. Sie haben die Möglichkeit, die Verbreitung von Rage Farming einzudämmen und eine positive Diskussionskultur zu fördern. Aber auch wir als Nutzer sollten uns unserer Verantwortung bewusst sein und darauf achten, welche Inhalte wir konsumieren und teilen.

In einer Zeit, in der sich die Welt immer schneller verändert und komplexe Herausforderungen auf uns zukommen, ist es umso wichtiger, dass wir einander zuhören, voneinander lernen und zusammenarbeiten. Nur so können wir die Herausforderungen meistern und gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten – frei von Wut und Empörung.


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