Die Behauptung

In sozialen Medien kursieren Videos, die behaupten, die russische Botschaft in Berlin habe sich mit dem Abspielen von Sirenen mit den Bauernprotesten solidarisiert.

Unser Fazit

Die russische Botschaft in Berlin hat sich nicht mit den Bauernprotesten solidarisiert. Die in den Videos zu hörenden Sirenen stammen von den protestierenden Bauern selbst.

Gerüchte/Behauptungen zur Solidarisierung mit dem Bauernprotest

In sozialen Netzwerken kursieren Videos (hier, hier und hier), die Bauern bei ihren Protesten vor der russischen Botschaft in Berlin zeigen. Es wird behauptet, diese habe sich durch das Abspielen von Sirenen mit den Landwirten solidarisiert.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

Diese Behauptung führte zu Spekulationen und Diskussionen.

Bewertung

Die Behauptung ist falsch. Die russische Botschaft hat sich nicht mit den Bauernprotesten solidarisiert und die Sirenen wurden von den Bauern selbst eingesetzt.

Die Fakten

Ein Abgleich der Videos mit Google Street View bestätigt, dass die Aufnahmen vor der russischen Botschaft entstanden sind. Auf den Videos sind Sirenen und Hupen von Traktoren zu hören. Es sind mindestens zwei sich überlappende Sirenen zu hören.

Die Botschaft der Russischen Föderation in Berlin dementierte eine Beteiligung an den Protesten und betonte, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen. Auch die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport dementierte, dass offizielle Sirenen auf Botschaftsgebäuden installiert seien.

Berichte mehrerer Medien und Aussagen der Polizei bestätigen, dass die Landwirte selbst Sirenen, darunter ausrangierte Feuerwehrsirenen aus DDR-Beständen, für ihren Protest am 15. Januar 2024 eingesetzt haben. Diese Sirenen wurden auf Traktoren montiert oder anderweitig mitgebracht.

Fazit

Die Proteste der Landwirte gegen die Subventionskürzungen wurden von verschiedenen Berufsgruppen unterstützt.

Die Verbreitung der Falschmeldung über die angebliche Solidaritätsbekundung der russischen Botschaft zeigt, wie schnell Gerüchte in den sozialen Medien entstehen und sich verbreiten können.

Quelle: DPA

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