Ein Schaubild, das einen schwangeren Mann zeigt, sorgt für Aufregung in den sozialen Medien. Viele behaupten, es würde nun im Biologieunterricht verwendet. Was steckt wirklich dahinter?

Der Anfang des Mythos: Das virale Schaubild des schwangeren Mannes

Ein umstrittenes Bild ist im Internet im Umlauf: Es handelt sich um eine Abbildung, die eine schwangere Person mit männlichen Geschlechtsmerkmalen zeigt. Angeblich wird dieses Bild im Biologieunterricht verwendet. Das Bild hat in den sozialen Netzwerken hohe Wellen geschlagen und war Auslöser für viele Diskussionen.

Die Fakten hinter der Illustration

Nach eingehender Recherche und Bilderrückwärtssuche hat sich herausgestellt, dass dieses Schaubild schon seit Jahren in verschiedenen Ländern kursiert.

Screenshot Bilderrückwärtssuche mit TinEye

Nun wurde es als „aktualisiertes Schulbuchmaterial“ bezeichnet, um auch Männer darzustellen, die schwanger werden möchten. Doch was stimmt an dieser Behauptung?

Der Ursprung: Satirische Absichten

Es stellt sich heraus, dass das Bild ursprünglich von einem Parodie-Account stammt, der den Bundesgesundheitsminister imitierte. Der Name des Accounts war „@Karl_Laulerbach“, ein offensichtlicher Witz auf den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Dieser Account wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich um Satire handelte.
Mittlerweile wurde der Name des Accounts geändert:

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Die gefährliche Macht von Satire im digitalen Zeitalter

Obwohl Satire eine Kunstform ist, die oft zum Nachdenken anregt, kann sie in unserer schnelllebigen digitalen Welt leicht missverständlich sein. Satire kann, wenn sie aus dem Kontext gerissen wird, als Wahrheit wahrgenommen werden, was zu Fehlinformationen und Missverständnissen führen kann.

Die Reaktion der trans- und intergeschlechtlichen Community

Viele Mitglieder der trans- und intergeschlechtlichen Gemeinschaften haben sich zu dieser Grafik geäußert. Obwohl es ursprünglich satirisch gemeint war, führte es auch zu negativen Kommentaren und Vorurteilen gegenüber diesen Gemeinschaften.

Faktencheck im Überblick:

BehauptungFaktencheck
Ein Schaubild mit einem schwangeren Mann wird im Biologieunterricht als Lehrmaterial verwendet.Falsch. Das Schaubild war Gegenstand satirischer Verbreitung im Internet, insbesondere durch einen Parodie-Account, der den Bundesminister für Gesundheit imitierte. Nichts deutet darauf hin, dass das Schaubild als offizielles Unterrichtsmaterial verwendet wurde.
Das Schaubild wurde erstmals von einem offiziellen Account des Bundesgesundheitsministers geteilt.Falsch. Die Grafik wurde von einem Parodie-Account namens „@Karl_Laulerbach“ verbreitet, der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach imitiert. Der echte Account von Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat zu keinem Zeitpunkt einen solchen Beitrag veröffentlicht.
Das Schaubild ist seit Kurzem im Umlauf und stammt ausschließlich aus Deutschland.Falsch. Bilderrückwärtssuchen zeigen, dass das Schaubild bereits seit Jahren in verschiedenen Ländern kursiert.
Das Schaubild war von Anfang an als Satire gekennzeichnet.Richtig. Der Parodie-Account, der das Bild gepostet hat, hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um Satire handelt. Allerdings gehen diese Hinweise bei der Verbreitung im Internet oft verloren, was zu Missverständnissen führen kann.
Das Schaubild führte zu negativen Kommentaren und Vorurteilen gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Menschen.Richtig. Obwohl die Grafik ursprünglich satirisch gemeint war, hat sie negative Reaktionen hervorgerufen und in einigen Fällen Vorurteile gegenüber trans- und intergeschlechtlichen Gemeinschaften verstärkt.
Es gibt nichts, was der Einzelne tun kann, um sich vor Fehlinformationen im Internet zu schützen.Falsch. Internetnutzer können sich vor Fehlinformationen schützen, indem sie kritisch denken, Quellen überprüfen und den Kontext recherchieren. Vor der Weitergabe von Informationen ist es außerdem ratsam, Informationen aus mehreren vertrauenswürdigen Quellen zu überprüfen.

Was können wir daraus lernen?

Das Aufkommen und die Verbreitung dieser Grafik zeigen, wie wichtig es ist, Informationen kritisch zu hinterfragen, bevor wir sie weitergeben. Es ist notwendig, den Kontext zu verstehen und sich zu vergewissern, dass die Informationen, die wir konsumieren und mit anderen teilen, korrekt sind.

Schutzmaßnahmen gegen Fehlinformationen im Internet

Um sich vor Fehlinformationen zu schützen, sollten Internetnutzer:

  • Die Quelle überprüfen: Woher stammt die Information?
  • Den Kontext herausfinden: Warum wurde diese Information veröffentlicht?
  • Mehrere vertrauenswürdige Quellen konsultieren, bevor sie Informationen teilen.

Fazit

Das Schaubild des schwangeren Mannes ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell sich Informationen verbreiten können, satirisch oder nicht. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir wachsam sind und sicherstellen, dass wir keine falschen Informationen verbreiten.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)