Die Behauptung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit dem Begriff „extremistische Rattenfänger“ nicht-linke Wähler als „Ratten“ bezeichnet.

Unser Fazit

Die Kritik an Steinmeiers Wortwahl basiert auf einem Missverständnis. Der Begriff „Rattenfänger“ bezieht sich auf die historische Figur des Rattenfängers von Hameln und symbolisiert in der deutschen Sprache einen Volksverführer oder Demagogen. Steinmeiers Verwendung des Begriffs zielt auf die Warnung vor Extremismus ab, ohne spezifische Wählergruppen zu diffamieren.

Die Auseinandersetzung mit historischen Mythen und ihrer Bedeutung gewinnt in der modernen Rhetorik an Bedeutung. Die jüngste Aufregung um die Verwendung des Begriffs „extremistische Rattenfänger“ durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist ein Paradebeispiel für das Potenzial alter Erzählungen, heutige Diskurse zu beeinflussen.

Worum geht es?

Die Kontroverse entzündete sich an Steinmeiers Appell für die Demokratie, in dem er vor den Gefahren extremistischer Kräfte warnte. Seine Wortwahl „extremistische Rattenfänger“ stieß bei einigen auf Kritik, die darin eine abwertende Bezeichnung für nicht-linke Wähler sahen. Diese Interpretation verkennt jedoch den historischen und sprachlichen Kontext des Begriffs.

Screenshot Facebook "Bundespräsident bezeichnet nicht-linke Wähler als "Ratten"!
Screenshot Facebook „Bundespräsident bezeichnet nicht-linke Wähler als „Ratten“! (hier archiviert)

Unsere Bewertung

Der Rattenfänger von Hameln ist eine Gestalt aus der deutschen Sagenwelt, die durch die Entführung von Kindern aus der Stadt Hameln bekannt wurde. Der Begriff „Rattenfänger“ hat sich im Laufe der Zeit zu einem Synonym für Personen entwickelt, die durch Verführung und Manipulation Menschen für ihre Zwecke gewinnen. Die Kritik an Steinmeiers Wortwahl übersieht diese metaphorische Bedeutung und die klare Trennung zwischen der Warnung vor extremistischen Kräften und der Diffamierung bestimmter Wählergruppen.

Fakten zum Begriff „Rattenfänger“

Die historische Tradition des Begriffs und die Entwicklung seiner Bedeutung im deutschen Sprachgebrauch unterstreichen, dass er nicht auf die Abwertung bestimmter Personen abzielt, sondern vielmehr ein Verhalten charakterisiert, das auf Manipulation und Verführung beruht.

Steinmeiers Rede richtete sich gegen die Gefahr, die von solchen Verhaltensweisen für die Demokratie ausgeht, ohne einen direkten Bezug zu bestimmten politischen Gruppen oder Wählern herzustellen.

Fragen und Antworten

Frage 1: Hat Steinmeier mit dem Begriff „extremistische Rattenfänger“ bestimmte Wählergruppen als „Ratten“ bezeichnet?
Antwort 1: Nein, der Begriff soll vor demagogischen und extremistischen Kräften warnen, nicht bestimmte Wählergruppen bezeichnen.

Frage 2: Welche Bedeutung hat der Begriff „Rattenfänger“ in der deutschen Sprache?
Antwort 2: Er bezeichnet metaphorisch Personen, die durch Verführung und Manipulation Menschen für ihre Zwecke gewinnen, in Anlehnung an die Sage vom Rattenfänger von Hameln.

Frage 3: Warum wurde Steinmeiers Wortwahl kritisiert?
Antwort 3: Einige sahen darin eine ungerechtfertigte Gleichsetzung von nicht-linken Wählern mit „Ratten“, was jedoch auf einem Missverständnis der metaphorischen Verwendung beruht.

Frage 4: Welche Absicht verfolgte Steinmeier mit seiner Rede?
Antwort 4: Er forderte ein breites Bündnis für Demokratie und gegen Extremismus, um die demokratische Gesellschaft zu stärken.

Frage 5: Beeinflusst die historische Bedeutung von „Rattenfänger“ die Interpretation der Rede?
Antwort 5: Ja, das Verständnis der historischen und metaphorischen Bedeutung des Begriffs ist entscheidend für eine angemessene Interpretation der Rede.

Fazit

Die Debatte um den Begriff „extremistische Rattenfänger“ in Steinmeiers Rede zeigt, wie wichtig es ist, historische Mythen und ihre moderne Verwendung zu verstehen. Die Kritik an seiner Wortwahl beruht auf einem Missverständnis metaphorischer Sprache, die auf demagogisches Verhalten abzielt und nicht auf die Abwertung bestimmter Wählergruppen. Die Verteidigung der Demokratie erfordert eine gemeinsame Allianz gegen den Extremismus, unabhängig von politischen Überzeugungen.

Quelle: DPA

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