Das Internet, einst eine wunderbare Kommunikations- und Informationsquelle, ist zu einem Tummelplatz für Betrüger geworden. Der digitale Raum bietet nicht nur unbegrenzte Möglichkeiten des Austauschs und Lernens, sondern auch der Kriminalität. Mit dem rasanten Wachstum des Internets und der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Diensten in unserem Alltag haben auch Betrugsmaschen eine neue Dimension erreicht. Dieser Artikel beleuchtet die gängigsten Betrugsmethoden im Internet und gibt praktische Tipps, wie man sich davor schützen kann.

Die Königsdisziplin der Betrüger: „Pig Butchering“

Die Methode des „Pig Butchering“ (zu Deutsch: Schweine schlachten), zeigt eindrucksvoll, wie Cyberkriminelle langfristig Vertrauen aufbauen, um dann gnadenlos zuzuschlagen. Dabei werden emotionale Bindungen, seien es romantische Gefühle oder der Wunsch nach zwischenmenschlicher Nähe, systematisch ausgenutzt, um das Opfer finanziell auszubeuten. Diese Methode verdeutlicht nicht nur die Skrupellosigkeit der Täter, sondern auch die Notwendigkeit, wachsam zu sein und Vertrauen im digitalen Raum nicht leichtfertig zu verschenken.

Der Klassiker neu aufgelegt: Der Enkeltrick

Der aus dem Telefonbetrug bekannte Enkeltrick hat eine digitale Evolution erfahren. Durch den Einsatz von KI-Technologien, insbesondere dem Stimmenklonen, erreicht der Betrug eine neue Stufe der Täuschung. Die Opfer, oft ältere Menschen, werden mit den Stimmen ihrer Verwandten um ihr Erspartes gebracht. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, stets kritisch zu hinterfragen und im Zweifelsfall den direkten Kontakt zu suchen, anstatt Anweisungen blind zu folgen.

Online-Marktplatz-Betrug: Wolf im Schafspelz

Betrüger nutzen die Beliebtheit von Online-Marktplätzen wie Willhaben oder eBay, um Nutzer mit gefälschten Angeboten oder unter Vorspiegelung falscher Tatsachen um ihr Geld zu bringen. Die Masche mit dem „Paylivery“-Dienst ist nur ein Beispiel dafür, wie Kriminelle geschickt Phishing-Links in vermeintlich legitime Transaktionen einbetten, um an sensible Daten zu gelangen. Die Empfehlung, sämtliche Kommunikation und Transaktionen über die sicheren Kanäle der Plattformen abzuwickeln, kann nicht oft genug wiederholt werden.

Krypto-Betrug: Vom digitalen Goldrausch und seinen Schattenseiten

Die Welt der Kryptowährungen ist wild und unreguliert, was sie zu einem perfekten Tummelplatz für Betrüger macht. Der „Save the Kids“-Token ist ein exemplarischer Fall, wie unter dem Deckmantel des Guten Menschen um ihr Geld gebracht werden. Er zeigt, wie wichtig es ist, Investitionen kritisch zu hinterfragen und sich umfassend zu informieren, bevor man sich auf solche Angebote einlässt.

Angebliche Firmen-E-Mails

„Wir haben Probleme mit Ihren aktuellen Zahlungsinformationen“, heißt es oft in einer E-Mail. Abgesehen davon, dass Mails mit der Überschrift „Problem erneuern“ eher abschreckend wirken, ist man zumindest kurz versucht, die angebliche Kontoübersichtsseite anzuklicken. Ähnliche Mails gibt es seit Jahren von Banken, der Post oder Paketzustellern. Der Betroffene sei angeblich nicht angetroffen worden, man solle per Klick auf einen Link einen neuen Termin vereinbaren oder bei Banken die Kontodaten neu eingeben.

Fragen und Antworten zu den Betrugsmaschen:

Frage 1: Wie kann ich mich vor dem „Pig Butchering“-Betrug schützen?
Antwort 1: Skepsis ist der beste Schutz. Hinterfragen Sie die Motive von Personen, die Sie online oder per E-Mail um finanzielle oder persönliche Informationen bitten.

Frage 2: Was soll ich tun, wenn ich Opfer des Enkeltricks geworden bin?
Antwort 2: Informieren Sie umgehend die Polizei und Ihre Bank. Schnelles Handeln ist wichtig, damit Sie Ihr Geld zurückbekommen.

Frage 3: Wie erkenne ich einen Betrug auf Online-Marktplätzen?
Antwort 3: Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die zu gut sind, um wahr zu sein, und bei Verkäufern, die Sie drängen, schnell zu zahlen oder die Plattform zu verlassen.

Frage 4: Sind alle Kryptowährungen Betrug?
Antwort 4: Nein, aber es ist wichtig, sich über jede Kryptowährung gründlich zu informieren und Investitionen kritisch zu prüfen.

Frage 5: Was soll ich tun, wenn ich dubiose E-Mails erhalten habe?
Antwort 5: Klicken Sie auf keinen Fall auf einen Link, ohne sich die Nachricht und die weiteren Informationen genau durchgelesen zu haben.

Frage 6: An wen kann ich mich wenden, wenn ich Opfer eines Betrugs geworden bin?
Antwort 6: Wenden Sie sich an die Polizei, Ihre Bank und je nach Art des Betrugs an die Finanzmarktaufsicht oder die Internet Watchlist in Ihrem Land.

Fazit

Die Digitalisierung unseres Alltags hat viele Vorteile, aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Betrüger nutzen die Anonymität und Reichweite des Internets, um ahnungslose Opfer zu finden und auszunutzen. Doch mit dem richtigen Wissen und einer gesunden Portion Skepsis können Sie sich schützen. Informieren Sie sich laufend über neue Betrugsmethoden und geben Sie Ihr Wissen weiter. Denn Aufklärung ist die stärkste Waffe im Kampf gegen Internetkriminalität. Unterstützen Sie Ihre Mitmenschen, indem Sie sie über die Risiken aufklären und zur Vorsicht ermuntern.

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Quelle: derstandard

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