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Tigertempel: Beitrag zum Artenerhalt oder Tierquälerei?

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von Angela N Perryman / Shutterstock.com
Artikelbild von Angela N Perryman / Shutterstock.com

Umstrittene Tigertempel: Kaum ein anderes Land in der südostasiatischen Region hat sich in den letzten Jahrzehnten so sehr zu einem Tourismusmagnet für Touristen aller Altersklassen entwickelt wie Thailand mit seiner legendären Hauptstadt Bangkok.

Spätestens seit dem Hollywood Blockbuster Hangover 2, in welchem das verrückte Männer Trio die thailändische Hauptstadt unsicher macht, hat die Mulitmillionenmetropole den Ruf einer Partystadt. Die südlichen Inseln Phuket, Ko-Tao und Ko-Phangan werden jedes Jahr von Millionen Touristen geflutet, die auch umstrittene attraktionen wie Elefanten- und Tigertempel besuchen.

Laut einem Artikel des Handelsblattes wird die Touristenanzahl in Thailand auf 50 Mio. pro Jahr anwachsen, besonders aus China werden immer mehr Touristen erwartet.

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Neben den klassischen Urlaubsaktivitäten, wie Strandurlaub, Wandern und Party, bietet Thailand für Touristen auch ausgefallene Attraktionen wie Elefanten- und Tigertempel an, bei denen Touristen die Tiere hautnah erleben können und gegen Entgelt angreifen und fotografieren können. Im Falle der Elefanten gibt es unzählige Anbieter, die eine Wandertour auf dem Rücken der Elefanten anbieten.

Entspricht dies wirklich dem Tierwohl?

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Auf gar keinen Fall!

Die Tigertempel sind nach einem einfachen Prinzip aufgebaut, Tiger werden dort in Gruppen gehalten und mit Beruhigungsmittel gefügig gemacht, damit Touristen sich diesen ungehindert nähern können, streicheln und Fotos machen können.

Dieser Artikel ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!

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Obwohl die Tiere höchstwahrscheinlich vollständig domestiziert sind und oftmals in Gefangenschaft aufgezogen sind, ist es bei Großkatzen lange bekannt, dass diese niemals denselben Grad eines Haustieres erreichen können, wie ein Hund oder eine Hauskatze.

Deshalb wird auch nichts dem Zufall überlassen, weshalb die Tiere unter Drogen gesetzt werden und so als attraktive Einnahmequelle dienen.
Besonders perfide ist das Geschäft mit den Jungtieren, welchen den Eltern weggenommen werden und dort für Fotosessions angeboten werden.

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Betrachtet man die verschiedenen Websiten staffelt sich der Preis nach Alter des Tieres.

Tigertempel: Je jünger das Tier, desto teurer ist das Foto.

Diese Praxis entspricht zu keinem Zeitpunkt dem Tiereswohl und es sollte einem nachhaltigen und umweltbedachten Touristen bewusst sein, dass mit seinem Besuch das Tierleid vergrößert wird und die Betreiber animiert werden immer weitere Tiere zu züchten, ohne dass eine Aufsicht besteht, wie etwa in staatlichen Zoos.

Die zweite Touristenattraktion, an der sich die Geister scheiden, sind die diversen Elefanten in Farmen, auf deren Rücken durch die malerischen Täler Thailands geritten werden kann.
Elefanten waren in früheren Zeiten als Last- und Arbeitstiere im Einsatz und wurden in den letzten Jahrzehnten durch den Einsatz von effektiveren Maschinen verdrängt.
Viele Elefanten wurden ausgemustert und an Farmen verkauft, auf denen sie als Reittiere benutzt werden.
Auch diese Praxis ist unethisch und verstößt gegen das Tierwohl, die Tiere werden oftmals mit Schlägen und Ketten gefügig gemacht und in vielen Fällen wird die benötigte Ruhezeit nicht eingehalten.
Zudem sind viele Tiere von ihrer Verwendung als Arbeitstiere auf Baustellen geschwächt oder zu alt, um als Touristenattraktionen zu dienen.

Wer dennoch Elefanten sehen und hautnah erleben möchte, dem bleibt eine großartige Alternative: Viele Elefantenresorts in Thailand haben sich darauf spezialisiert den Elefanten Zuflucht zu bieten und erlauben Touristen lediglich mit den Tieren spazieren zu gehen.
Dabei wandern die Elefanten durch ihre bekannte Gegend, ohne Ketten und Zwang und werden von den Touristen begleitet und gefüttert.
Ist ein Elefant nicht in Stimmung mit Menschen zu agieren, kann er die Gruppe verlassen und sich entfernen.

Wer also einen Elefanten unbedingt erleben möchte und die entsprechenden Elefantenresorts unterstützen möchte, sollte bei der Buchung unbedingt beachten, dass die Tiere nicht zu Entertainmentzwecken verwendet werden und die Touristen dort Besucher bleiben und die Tiere nicht als Belustigung dienen.

Hintergrund für den Artikel ist ein in der letzten Woche aufgetretener Skandal in Thailand, als ein Tigertempel von thailändischen Behörden gestürmt wurde. Dabei wurden Dutzende tote Welpen und erwachsene Tiere gefunden. Obwohl sich die Tigerfarm als Besucherattraktion ausgab, wurden im Hintergrund Schwarzmarktgeschäfte mit Tigern bzw. Körperteilen der Tiere aufgezogen.

Klimaschutz und Artenerhalt besteht nicht nur im regelmäßigen Mülltrennen oder Konsumieren des Morgencafés im Mehrzweckbecher, umweltbewusstes Leben bedeutet auch sich im Urlaub genau zu informieren, welchen Einfluss das Besuchen von Touristenattraktionen für die lokale Pflanzen- und Tierwelt hat.

Dies kann jedem mündigen Bürger abverlangt werden!

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Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild von Angela N Perryman / Shutterstock.com

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