Die Behauptung

In den sozialen Medien wird behauptet, dass das Titanic-Magazin im Juni 2023 ein Cover mit einer Karikatur des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der Überschrift „Erfolgreicher Gegenangriff in eigene Hose“ veröffentlicht hat.

Unser Fazit

Unsere Recherche zeigt, dass es kein solches Titanic-Cover gab. Stattdessen wurde die Ausgabe des Magazins im Juni 2023 der europäischen Grenz- und Küstenschutzagentur Frontex gewidmet.

Die Macht der sozialen Medien zeigt sich einmal mehr in der rasanten Verbreitung eines vermeintlichen Titelbildes des deutschen Satiremagazins „Titanic“. Die Karikatur des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem Titel „Erfolgreicher Gegenangriff in die eigene Hose“ verbreitete sich rasant auf Plattformen wie Facebook, TikTok und Twitter.

Es handelt sich um dieses gefälschte Titanic-Cover mit der Aufschrift „Erfolgreicher Gegenangriff in die eigene Hose“.

Screenshot Facebook: gefälschtes Titanic-Magazin-Cover mit Präsident Selenskyj "Erfolgreicher Gegenangriff in eigene Hose"
Screenshot Facebook: gefälschtes Titanic-Magazin-Cover mit Präsident Selenskyj

Faktencheck: Die Suche im Heftarchiv nach dem Cover mit „Erfolgreicher Gegenangriff in eigene Hose“

Unsere erste Station führt uns zum Online-Archiv des Titanic-Magazins, wo alle veröffentlichten Titelbilder digitalisiert und öffentlich zugänglich sind. Bei der Durchsicht des Archivs, insbesondere der Ausgabe vom Juni 2023, findet sich keine Spur eines Covers mit dem Titel „Erfolgreicher Gegenangriff in die eigene Hose“, das der in den sozialen Medien verbreiteten Fälschung entspricht.

Screenshot: Online-Archiv des Titanic-Magazins
Screenshot: Online-Archiv des Titanic-Magazins

Faktencheck: Soziale Medien durchforsten

Um sicherzugehen, dass das Cover nicht ausschließlich auf den Social-Media-Kanälen des Magazins geteilt wurde, haben wir die offiziellen Twitter– und Facebook-Seiten von Titanic durchsucht. Aber auch hier keine Spur von dem vermeintlichen Cover.

Das echte Juni-Cover 2023

Das echte Cover des Titanic-Magazins vom Juni 2023 ist der europäischen Grenz- und Küstenschutzagentur Frontex gewidmet – ein deutlicher Unterschied zur gefälschten Ausgabe.

Screenshot: Das echte Titanic Juni-Cover 2023
Screenshot: Das echte Titanic Juni-Cover 2023

Ein Muster der Desinformation

Diese Art von Fälschung ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Fälle von Desinformation, bei denen gefälschte Titanic-Cover, die angeblich Karikaturen von Präsident Selenskyj zeigten, verbreitet wurden. Die Wiederholung solcher Muster unterstreicht die Notwendigkeit, ständig wachsam zu bleiben und Informationen zu hinterfragen.

Fazit Unser Faktencheck zeigt eindeutig: Das vermeintliche Titanic-Cover mit Präsident Selenskyj ist eine Fälschung. Es konnten keine Belege in Archiven oder sozialen Netzwerken gefunden werden und das echte Titelbild vom Juni 2023 zeigt ein ganz anderes Motiv. In einer Zeit, in der Desinformation nur einen Klick entfernt ist, ist es wichtig, Informationen kritisch zu hinterfragen und nicht voreilig zu teilen. Medienkompetenz und Faktenchecks sind unerlässlich, um sich vor der Flut von Falschinformationen zu schützen, die täglich auf uns einströmt.

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5 Tipps, wie sich Nutzer vor solchen Fakes schützen können


Tipp 1: Quellen prüfen
Bevor Sie eine Information teilen oder darauf reagieren, sollten Sie sich vergewissern, woher sie stammt. Vertrauenswürdige Medien, akademische Einrichtungen und staatliche Stellen sind häufig gute Quellen. Wenn die Quelle unbekannt ist, sollten Sie skeptisch sein.

Tipp 2: Kreuzverifikation
Versuchen Sie, die Information an anderer Stelle zu bestätigen. Führen Sie eine Internet-Suche durch oder schauen Sie auf den Websites von Organisationen oder Medien, die in der Regel vertrauenswürdig sind. Wenn nur eine einzige Quelle eine bestimmte Information verbreitet, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass sie nicht zutrifft.

Tipp 3: Verstehen Sie den Kontext
Achten Sie auf das Datum und den Kontext einer Information. Manchmal werden alte Bilder oder Artikel erneut veröffentlicht, um eine falsche Vorstellung von aktuellen Ereignissen zu erzeugen.

Tipp 4: Seien Sie kritisch gegenüber extremen Geschichten
Wenn eine Geschichte besonders aufsehenerregend oder emotional aufgeladen ist, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Fake News zielen oft darauf ab, starke Emotionen hervorzurufen, um die Menschen zur unüberlegten Weitergabe zu bewegen.

Tipp 5: Nutzen Sie unsere Faktenchecks
Wir haben uns seit über 12 Jahren darauf spezialisiert, Falschinformationen zu entlarven. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Information wahr ist, besuchen Sie unsere Webseite und abonnieren Sie unseren Newsletter, um die Fakten zu überprüfen.


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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)