Twitter: Generalamnestie für gesperrte Accounts

Eine Umfrage von Elon Musk führt dazu, dass kommende Woche bisher gesperrte Accounts auf Twitter wieder freigeschaltet werden.

Autor: Claudia Spiess

„Sollte Twitter gesperrten Konten eine allgemeine Amnestie anbieten, vorausgesetzt, sie haben nicht gegen das Gesetz verstoßen oder sich an ungeheurem Spam beteiligt?“ – Diese Frage ließ Elon Musk vom 23. bis 24. November von Nutzern beantworten.

72,4 % stimmten dafür

Abgegeben wurden wohl über drei Millionen Stimmen, wie unter der Umfrage zu sehen ist. Über 72 Prozent davon stimmten für „Ja“.

Musk kündigt diese Generalamnestie für kommende Woche an: „Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie. Vox Populi, Vox Dei.“

Erst vergangene Woche hat eine ähnliche Umfrage zur Freischaltung von Donald Trumps Account geführt. (HIER)

Wie repräsentativ ist eine solche Umfrage?

Gar nicht. Man hat überhaupt keine Möglichkeit, festzustellen, wer hier abgestimmt hat und wie viele Stimmen womöglich von automatisierten Accounts abgegeben wurden.

Bühne frei Superspreader des Hasses

Es wird nun befürchtet, dass von dieser Entscheidung einzig „Superspreader von Hass, Missbrauch und Belästigung“ profitieren würden.

Angelo Carusone, Präsident der US-Kampagnengruppe Media Matters, die „konservative Fehlinformationen“ überwacht, sagte, die Aufhebung der Suspendierungen würde Twitter zu einem „Motor der Radikalisierung“ machen.

Imran Ahmed, Geschäftsführer von CCDH, betrachtet auch die wirtschaftlichen Folgen dieser Entscheidung.

„Die Entscheidung für Werbetreibende war noch nie so klar wie heute: Entweder sie bleiben dabei und unterstützen Elon Musk oder sie schützen ihre Marken und stellen sicher, dass ihre Marketinggelder nicht für die Verbreitung von Hass, Missbrauch und Desinformation verwendet werden.“

Funfact „Vox Populi, Vox Dei.“

Elon Musk möchte hiermit wohl ausdrücken, dass die Stimme des Volkes mit der Stimme Gottes gleichzusetzen ist oder zumindest große Aussagekraft hat.

Das bekannte Zitat ist Teil eines etwas längeren Satzes: „Nec audiendi qui solent dicere: ‚Vox populi, vox Dei‘, cum tumultuositas vulgi semper insanię proxima sit.“ – Dieser Satz erscheint in einem Brief mit politischen Ratschlägen Alkuins an Karl den Großen (um 798).

Für die Nichtlateiner unter uns hier die deutsche Übersetzung: „Auf diejenigen muss man nicht hören, die zu sagen pflegen, „Volkes Stimme, Gottes Stimme“, da die Lärmsucht des Pöbels immer dem Wahnsinn sehr nahe kommt.“
So gesehen würde dies genau das Gegenteil aussagen.

Quelle:

Standard, The Guardian

Passend dazu: Twitter fällt auseinander
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