Gesundheit scheint oft nur einen Klick entfernt. Doch jetzt hat die Verbraucherzentrale NRW einen alarmierenden Trend aufgedeckt. Mit irreführenden Heilsversprechen und gefälschter Promi-Werbung werden im Internet verschiedene „Cardio“-Nahrungsergänzungsmittel angepriesen. Produkte wie „CardioBalance“, „CardiOne“, „Cardiotensive“ und „Cardiotonus“ stehen im Mittelpunkt dieser irreführenden Werbekampagnen, die eine medizinische Wirkung vortäuschen, die sie nicht haben. Die Verwendung von gefälschten Zitaten und Bildern von Prominenten wie Eckart von Hirschhausen und Sandra Maischberger verschärft das Problem, indem eine ungerechtfertigte Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit suggeriert wird.

Irreführende Werbeversprechen im Fokus

Die beworbenen „Cardio“-Produkte, von denen fälschlicherweise angenommen wird, sie könnten Herz-Kreislauf-Beschwerden und andere Gesundheitsprobleme heilen, sind in Wirklichkeit keine Arzneimittel, sondern lediglich Nahrungsergänzungsmittel. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn Nahrungsergänzungsmittel dürfen rechtlich keine Heilversprechen machen. Die Verbraucherzentrale NRW hat bereits rechtliche Schritte gegen Anbieter solcher Produkte eingeleitet, um irreführende Werbung zu unterbinden. Die Herausforderung besteht allerdings darin, dass schnell neue Webseiten ohne Impressum auftauchen, die eine rechtliche Verfolgung erschweren.

Prominente distanzieren sich von Fake-Werbung

Erschwerend kommt hinzu, dass Prominente wie Eckart von Hirschhausen und Sandra Maischberger öffentlich erklärt haben, niemals ihr Einverständnis für diese Werbung gegeben zu haben. Ihre Bilder und vermeintlichen Empfehlungen wurden ohne ihr Einverständnis verwendet, was nicht nur ihrer Reputation schadet, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in Werbeinhalte untergräbt.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat bereits rechtliche Schritte gegen die Verwendung solcher Bilder eingeleitet, was zur Löschung einiger Webseiten geführt hat. Dennoch bleibt das Problem bestehen, da immer wieder neue Seiten auftauchen.

Wie können sich Verbraucher schützen?

Verbraucher, die bereits auf die irreführende Werbung hereingefallen sind, haben die Möglichkeit, den Kaufvertrag zu widerrufen. Die Verbraucherzentralen geben dazu konkrete Tipps und empfehlen, sich bei Unsicherheiten über Gesundheitsprodukte und deren Werbung direkt an das Projekt „Faktencheck Gesundheitswerbung“ zu wenden. Diese Initiative ist eine wichtige Ressource für Verbraucher, die sich gegen irreführende Gesundheitsversprechen wehren wollen.

Fragen und Antworten zu „Cardio“-Produkten

Frage 1: Sind „Cardio“-Produkte effektive Medikamente?
Antwort 1: Nein, „Cardio“-Produkte sind Nahrungsergänzungsmittel und keine Medikamente. Gesundheitsbezogene Aussagen, die Krankheiten vorbeugen, heilen oder lindern können, sind rechtlich nicht zulässig.

Frage 2: Warum ist die Werbung für diese Produkte problematisch?
Antwort 2: Die Werbung verstößt gegen gesetzliche Bestimmungen, indem sie den Produkten eine medizinische Wirkung zuschreibt, die sie nicht haben. Zudem führen gefälschte Promi-Testimonials Verbraucher in die Irre.

Frage 3: Was tun, wenn man auf die Werbung hereingefallen ist?
Antwort 3: Betroffene können den Kaufvertrag widerrufen. Die Frist beträgt bei ordnungsgemäßer Widerrufsbelehrung 14 Tage, andernfalls sogar ein Jahr und 14 Tage.

Frage 4: Wie kann man sich vor irreführender Werbung schützen?
Antwort 4: Verbraucher sollten bei Gesundheitsprodukten, besonders bei solchen mit Promiwerbung, genau hinschauen und skeptisch bleiben. Bei Unsicherheiten hilft die Beratung durch die Verbraucherzentrale.

Frage 5: Wer steht hinter den gefälschten Promi-Werbungen?
Antwort 5: Unbekannte nutzen Bilder und Zitate von Prominenten ohne deren Einwilligung für die Werbung. Die tatsächlichen Verantwortlichen hinter diesen Aktionen sind oft schwer zu ermitteln.

Fazit

Die Werbung für „Cardio“-Produkte zeigt, wie wichtig ein kritischer Umgang mit Gesundheitsversprechen im Internet ist. Die Verbraucherzentralen leisten wichtige Aufklärungsarbeit, um Verbraucher:innen vor irreführenden und potenziell gefährlichen Angeboten zu schützen.

Es ist entscheidend, dass sich Verbraucher:innen nicht von unbegründeten Heilsversprechen oder der unerlaubten Verwendung prominenter Gesichter täuschen lassen. Bei Unsicherheiten oder Fragen zu Gesundheitsprodukten sollten sie sich an vertrauenswürdige Stellen wenden.

Quelle: Verbraucherzentrale

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