Schluss mit Affenwitzen: WHO wird die Affenpocken umbenennen!

Um Diskriminierung und Verwirrung zu vermeiden, wird die WHO die Affenpocken umbenennen.

Autor: Ralf Nowotny

Es gibt viele Krankheiten, die (Tier-)Namen und Orte im Namen beinhalten: Schweinegrippe, Vogelgrippe, Spanische Grippe, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Middle East Respiratory Syndrome (MERS), und ein Ex-Präsident der USA konnte es einfach nicht unterlassen, das SARS-CoV-2 Virus bei jeder Gelegenheit „China-Virus“ zu nennen. Und nun haben wir die Affenpocken, die vom Namen und der Bebilderung in vielen Medien her problematisch sind.
Aufgrund dessen wird die WHO die Affenpocken umbenennen.

Der offene Brief von 30 Wissenschaftlern

Am 10. Juni wiesen 30 Wissenschaftler in einem offenen Brief (siehe HIER) auf die „dringende Notwendigkeit“ hin, den Sprachgebrauch im Zusammenhang mit dem Affenpockenvirus zu ändern, da er die Diskriminierung von Menschen fördern könnte, insbesondere die fortgesetzte Bezugnahme auf Afrika (wo das Virus endemisch ist) und die Verwendung von Bildern afrikanischer Menschen in der Medienberichterstattung über den aktuellen Ausbruch in Europa und den USA.

Früher war es Standard, neu entdeckte Krankheitserreger nach dem Ort der Entdeckung zu benennen, was jedoch häufig zu Missverständnissen führte. Beispielsweise ist der Name „Spanische Grippe“ irreführend, da der Ursprung der Erkrankung nicht in Spanien liegt, dort aber zuerst von der Erkrankung berichtet wurde, weswegen sie aus geopolitischen Gründen den Namen bekam.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Affenpocken zwar erstmals in Afrika entdeckt worden und dort endemisch sind, die aktuellen Ausbrüche aber darauf hindeuten, dass die Viren bisher unentdeckt in über 44 Ländern bereits kursierten, weil es kaum überwacht und darauf diagnostiziert wurde – was nicht ungewöhnlich ist, da die meisten Erkrankungen sehr mild verlaufen.

Deshalb sind die Wissenschaftler der Ansicht, dass eine neutrale, nicht diskriminierende und nicht stigmatisierende Nomenklatur für die globale Gesundheitsgemeinschaft besser geeignet ist.

Die WHO reagierte nur wenige Tage später

Bereits vier Tage später, am 14. Juni, gab es eine WHO-Pressekonferenz zu COVID-19 und anderen globalen Gesundheitsfragen (siehe HIER). Ab Position 00:09:47 wird gesagt:

„Die WHO arbeitet auch mit Partnern und Experten aus der ganzen Welt an der Änderung des Namens des Affenpockenvirus, seiner Kladen und der von ihm verursachten Krankheit. Wir werden die neuen Bezeichnungen so bald wie möglich bekannt geben.“

Bereits 2015 beschloss die WHO andere Benennungen für neue menschliche Infektionskrankheiten (siehe HIER), um Irrtümer und Diskriminierung zu unterbinden. Bei den Affenpocken war dies aufgrund der geringen Verbreitung bisher nicht nötig, doch das nun weltweite Auftauchen, verbunden mit Bildern von Affen und Afrikanern mit Pusteln werfen ein falsches Bild: Affenpocken werden normalerweise durch Übertragungen von Tieren wie Nagetieren, Eichhörnchen und – in geringerem Maße – Affen auf den Menschen verursacht, und die wenigsten Menschen, die daran erkrankt sind, haben irgendeinen Bezug zu Afrika.

Mit der Einführung eines neutralen Namens für die Krankheit hofft die WHO, einige der Vorurteile und Annahmen abzubauen, die die Bemühungen um eine möglichst reibungslose Eindämmung der Infektionen behindern könnten.

Weitere Quelle: IFLS

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Ein tatsächlich stattgefundenes Planspiel mit den Affenpocken-Viren als Erreger soll der Beweis sein, dass eine neue Pandemie geplant sei – doch außer dem Namen des Virus und dem ungefähren Zeitpunkt stimmt nichts überein.
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