Praktische Umsetzung steht jedoch noch längst nicht fest!

Kurznachrichtendienst Twitter erwägt ein System, mit dem Nutzer Tweets melden können, die irreführende, falsche oder schädliche Information enthalten. Das berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf Insider. Das wäre ein Versuch, gegen den verbreiteten Missbrauch der Plattform, unter anderem zum Verbreiten von „Fake News“, vorzugehen. Ob der Prototyp jemals zum allgemein verfügbaren Feature wird, ist aber noch nicht klar.

Crowdsourcing gegen Fakes

Twitter könnte ein Meldesystem in Form eines Tabs in einem Drop-Down-Menü umsetzen, das neben Tweets erscheint. Allerdings soll sich das Unternehmen bezüglich des Designs noch nicht festgelegt haben. Zudem gäbe es Bedenken, dass ein derartiges Feature letztlich ebenso missbraucht und manipuliert werden könne. Als nächstes stünden erst einmal interne Tests bevor. Twitter selbst wollte dies allerdings nicht bestätigen und hält fest, dass es derzeit keine konkreten Pläne zum Start eines Fake-News-Meldesystems gibt.

Falls ein Meldesystem käme, könnte es Ähnlichkeiten mit Facebooks Crowdsourcing-Bemühungen im Kampf gegen Fake News geben. Dort gibt es als Teil des allgemeinen Reporting-Features die Möglichkeit, Beiträge auch als Falschmeldung zu beanstanden. Zugleich dürfte Twitter aber auch an Lösungen arbeiten, die mit Maschinenlernen arbeiten. Das könnte beispielsweise auch helfen, Fake-Accounts zeitnah zu erkennen.

Falsche Infos von falschen Postern

Neben der Falschinformation hat Twitter auch ein Problem mit falschen Accounts. Dazu zählen Bots, die politisch Stimmung machen. Schon während des US-Präsidentenwahlkampfs 2016 haben Forscher geschätzt, dass ein Drittel aller Pro-Trump-Tweets bei einer TV-Debatte von solchen falschen Postern kamen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20161019003 ). Die Seite TwitterAudit http://twitteraudit.com schätzt nun, dass 59 Prozent von Trumps Followern Fake oder Bots sind – und bei Hillary Clinton gar zwei von drei.

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