Reutlingen – Mit der bereits bekannten Masche, dem sogenannten „Cash-Trapping“, versuchen Kriminelle aktuell wieder an Geld zu kommen, das arglose Kunden an Geldautomaten der Geldinstitute abheben wollen.

So wurden jetzt im Zeitraum zwischen dem 31.05.2017 und 30.06.2017 insgesamt neun Fälle bekannt, bei denen die Täter an Bankautomaten in Grafenberg, Betzingen, Ohmenhausen, Wannweil, Gomaringen und Reutlingen die Geldautomaten manipuliert hatten. In einem Fall in der Reutlinger Kaiserstraße konnte ein Schaden vermieden werden, weil der aufmerksame Abheber, ein 63-jähriger Mann, am Ausgabeschacht die Blende bemerkt hatte, abriss und das dort festgeklebte Geld an sich nahm. Bei den anderen Fällen wurden die Blenden nicht bemerkt, sodass die Täter über 2.000 Euro erbeuten konnten.

Wie gehen die Täter vor?

Das sogenannte Cash-Trapping bezeichnet eine besondere Form des Diebstahls aus Geldautomaten. Über den Geldausgabeschacht wird eine täuschend echt aussehende Blende aus Aluminium geklebt. Der eigentliche Ausgabeschacht des Geldausgabeautomaten ist somit nicht mehr sichtbar. Die aufgesetzte Blende ist am hinteren Teil mit einem Klebeband versehen, die verhindert, dass das Geld ausgegeben oder wieder vom Automaten eingezogen wird. Die Scheine bleiben dann buchstäblich an dieser aufgebrachten Blende kleben. Der Geldautomat funktioniert bis dahin einwandfrei.

Der Kunde kommt jedoch nicht an sein angefordertes Geld, da sich vor dem Geldausgabeschacht diese angebrachte Blende befindet. Stattessen erscheint nach einer Weile der Hinweis auf eine Störung. Die meisten Kunden verlassen daraufhin die Bank und gehen zu einem anderen Automaten. Dies ist dann der Augenblick, wo der Dieb in Aktion tritt. Er entfernt die Blende und nimmt die darin festgeklebten Geldscheine an sich. Nach den bisherigen Erkenntnissen tritt das Phänomen des Cash-Trapping zurzeit verstärkt im gesamten süddeutschen Raum auf.

Tipps der Polizei:

  • Prüfen Sie, bevor Sie ihre Karte in den Geldautomat stecken, ob am Ausgabeschacht Änderungen vorgenommen wurden und verständigen sie im Zweifelsfall sofort einen Bankmitarbeiter.
  • Bleiben sie in jedem Fall beim Geldautomaten. Lassen sie sich nicht von einem hilfsbereiten vermeintlichen Fremden vom Automaten weglocken.
  • Bitten Sie einen anderen Kunden einen Bankmitarbeiter zu holen. Bei Automaten außerhalb von Banken rufen Sie gegebenenfalls per Handy bei der Bank an.
  • Verständigen Sie sofort die Polizei, gerade auch außerhalb der Öffnungszeiten von Banken und Kreditinstituten.
  • Achten Sie auf verdächtige Personen/Fahrzeuge im Bereich der Geldautomaten, da regelmäßig mindestens zwei oder drei Täter aktiv sind und den Abhebevorgang beobachten und zeitnah das festgeklebte Bargeld abnehmen.
  • Übergeben Sie bereits abgenommene Blenden unverzüglich der Polizei.

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