Vorsicht! Vor wenigen Tagen haben wir über ein gefälschtes Schreiben berichtet, welches angeblich vom Innenministerium NRW an die Polizei versendet wurde.

Dieses mehrseitige Schreiben war ein Fake. Dieser Fake ist nun in optisch veränderter Variante neu aufgetaucht. Aus dem mehrseitigen Schreiben wurde lediglich die essentielle Seite zwei neu veröffentlicht und darin die bedeutsamen Passagen mit einem Textmarker herausgehoben, so dass sie direkt ins Auge fallen.
Es handelt sich hierbei um eine Falschmeldung, die ursprünglich von einem unbekannten Verfasser auf einem Portal veröffentlicht wurde, auf dem jeder völlig frei erfundene Mitteilungen redaktionell ungeprüft veröffentlichen darf. Zu der unbearbeiteten Grafik gehörte ein Begleittext, welcher in der neuen Fassung nicht mehr sichtbar ist.Optisch tritt die mutierte Version wie folgt auf:
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Auch in dieser Version handelt es sich natürlich um eine Fälschung. Zu dieser Fälschung muss man anmerken, dass sie ein juristisches Nachspiel haben dürfte und somit auch die Verteilung unter Umständen gefährlich sein könnte.
Minister Reul (NRW CDU) stellte in einer Presseerklärung die Fälschung in Sozialen Medien klar: Bei dem seit Dienstabend (Anmerkung: 15.08.2017) in den Sozialen Netzwerken kursierenden angeblichen Schreiben von Minister Herbert Reul handelt es sich um eine dreiste Fälschung. Der Post mit der Überschrift „Polizei soll Kriminaldelikte von Migranten verdecken“ enthält das Faksimile eines angeblichen Schreibens des Ministers an den „Polizeipräsidenten für Köln und Leverkusen“.



In diesem soll Minister Reul den Behördenleiter auf offiziellem Ministerbriefkopf anweisen, Straftaten von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund zu vertuschen. Außerdem ist eine angebliche „Vorschrift zur Verhaltensweise der Polizeibeamten des Landes Nordrhein-Westfalen in Sachen Ausländerkriminalität“ angehängt. Beide Dokumente sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage.

Innenminister Herbert Reul: „Diese perfide Fälschung führt uns erneut vor Augen, wie dreist geistige Brandstifter Stimmung gegen Ausländer machen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung knapp sechs Wochen vor der Bundestagswahl ist dabei vermutlich kein Zufall. Ich kann die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen nur bitten, auf derartige Propaganda nicht hereinzufallen und bei angeblichen Nachrichten in Sozialen Netzwerken kritisch zu sein.“ Das Innenministerium hat noch am Dienstagabend in den Sozialen Medien auf die Meldung reagiert und diese als Fälschung entlarvt.

Der polizeiliche Staatsschutz hat die strafrechtlichen Ermittlungen aufgenommen.

Vorgeschichte:

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