Betrüger kennen kein Wochenende!

Denn auch an Sonn- und Feiertagen werden E-Mails versendet, die einen Betrugsversuch starten. Diese E-Mails geben vor, ein Versandhandel, eine Bank oder ein Bezahlportal zu sein. Sie informieren die jeweiligen Empfänger über ein Problem mit ihrem Account und dass man sich zwangsläufig hier und sofort einloggen müsse, um die eigenen Daten zu bestätigen, bzw. zu aktualisieren.
Es handelt sich dabei jedoch um typisches Phishing, wie es massenhaft versendet wird.
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Analyse

Inhalt:

Neue Nachricht von Ihrem Kundenservice

Sehr geehrter Kunde,
nach § 12-16 des Bundesdatenschutzgesetz sind wir verpflichtet, Ihre Adress- und Zahlungsdaten auf richtigkeit zu prüfen und dem Sachverhalt nach zu aktualisieren. Hierzu bitten wir Sie ihre Adress- und Zahlungsdaten in einem kurzen Datenabgleich zu bestätigen.
Achten Sie auf die korrekte Eingabe Ihrer Adress- und Zahlungsdaten, sollten die von Ihnen angegebenen Daten sich zu den bereits hinterlegten Informationen unterscheiden, ist eine Legitimation nur noch postalisch möglich.
Weiter zur Überprüfung
Für mögliche Unannehmlichkeiten entschuldigt sich das Team von Amazon.de.

Ablauf

Der Button „Weiter zur Überprüfung” führt hierbei auf eine Webseite, welche Amazon nachempfunden ist und gefälschte Eingabefelder beinhaltet. Bei dieser Webseite handelt es sich um die eigentliche Falle, die E-Mail ist lediglich der Köder.
Die gefälschte Webseite arbeitet mit einer gesicherten Verbindung. Somit wird suggeriert, dass man sich in eine sicheren Umgebung befindet, doch eine gesicherte Verbindung mit dem HTTPS Protokoll (HyperText Transfer Protocol Secure „sicheres Hypertext-Übertragungsprotokoll“) sagt letztendlich NICHTS über den Inhalt der angesteuerten Seite aus. Das Protokoll sagt lediglich etwas über den Weg ZWISCHEN dem eigenen Rechner und der Webseite am anderen Ende aus, nämlich dass dieser sicher ist und nicht durch andere abgehört werden kann.
Kein automatischer Alternativtext verfügbar.
Somit ist es ein ganz klarer Trugschluss, wenn man sich darauf verlässt, dass eine gesicherte Verbindung auch gleichzeitig für eine authentische Webseite am anderen Ende des Kanals steht.
Im Anschluss an dieses gefälschte Login folgen noch weitere Eingabefelder, welche um die Eingabe von Adressdaten, aber auch sensiblen Bankdaten bittet. Doch Vorsicht, diese Felder sind alle gefälscht und man gibt hier selber die eigenen Daten direkt an Betrüger weiter!

Info!

Hast Du den Verdacht, dass eine E-Mail oder Webseite zum Zwecke des Phishings gefälscht ist, kannst Du uns diese gerne weiterleiten über [email protected]. Wir schauen uns das an. Auch Amazon freut sich übrigens über eine Weiterleitung der E-Mail an [email protected]. Wichtig ist es erstmal, auf Mailadressen bzw. URLs zu achten. Diese sind ein erster, wichtiger Hinweis. Allerdings können auch Absender-Mailadressen gefälscht werden!
Solltest Du Dir unsicher sein, ob es sich um eine Phishing-Attacke handelt, kannst Du dich grundsätzlich auch einfach auf der eigentlichen Homepage des angeblichen Absenders einloggen, hier also beispielsweise bei www.amazon.de. Sollten wirklich einmal Daten benötigt werden, dann wird man dort aufgefordert, diese einzugeben.
Ist man bereits auf eine Phishing-Attacke hereingefallen, ist es wichtig, sofort alle verwendeten Passwörter und PINs zu ändern sowie die Kreditkarte beziehungsweise die Bankdaten beispielsweise durch eine Sperre unbrauchbar zu machen. Zudem sollte man einen ausführlichen Sicherheitscheck mit dem betroffenen Laptop, Smartphone und Co. durchführen sowie Anzeige bei der Polizei erstatten.
Lösche die E-Mail und klick auf keinem Fall Links darin an. Falls du dein Amazon-Konto sicherheitshalber dennoch überprüfen möchtest, gib in die Adresszeile des Webbrowsers „amazon.de“ von Hand ein und und melde dich auf der echten Webseite mit deinen Zugangsdaten an. Du wirst dann sehen, dass keine Legitimation nötig war!

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)