Auf der Suche nach Inspiration gerät man leicht an dubiose Angebote. Hier liest du, wie du dich davor schützt.

Wie unser Kooperationspartner checked4you berichtet, gibt es Internetseiten, die mit zahlreichen Rezepten locken, jedoch manche von ihnen führen auch in Abofallen.

Zum dritten Mal in Folge Nudeln mit Tomatensoße? Nö, das geht wesentlich kreativer! Aber wie? Das Internet bietet ja ein schier unendliches Universum an Kochrezepten. Und die Zahl der Abzock-Versuche ist mindestens so groß wie die Variationsmöglichkeiten von Kartoffeln und Hack.

Es gibt Internetseiten, die mit zahlreichen Rezepten locken, welche jedem Küchenmeister das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Um sie angezeigt zu bekommen, muss man sich erst registrieren.

Dahinter kann eine Falle lauern: Irgendwo steht, dass die Rezepte eigentlich nur für Gewerbetreibende (z.B. Unternehmen, Vereine etc.) gedacht sind.

Doch von Neugier getrieben kann man das schon mal übersehen – und soll als Verbraucher plötzlich mehrere hundert Euro für eine angeblich abgeschlossene Mitgliedschaft bezahlen.

Komischerweise bestehen die Anbieter darauf, dass du zahlst, obwohl sie ihre Rezepte angeblich gar nicht für Verbraucher zur Verfügung stellen. Okay ist das nicht. Gegen einen Betreiber so einer Website hat die Verbraucherzentrale NRW erfolgreich geklagt.

Daten als Währung

Rezepte-Apps für Smartphones oder Tablets sollte man ebenso mit Vorsicht genießen. Selbst wenn sie als kostenlos angeboten werden, sind sie selten umsonst.

Häufig gieren die Apps nach vielen Berechtigungen und Daten. Mit denen zahlst du. Einige wollen zum Beispiel dein Adressbuch auslesen oder auf WLAN-Informationen zugreifen.

Wenn du so eine App nutzt, könnte der Hersteller unter anderem erfahren, was du wann in welcher Menge isst, wie viele Leute in deinem Haushalt wohnen, welche Vorlieben du beim Essen hast, wann du wo einkaufst und wieviel Geld du fürs Essen ausgibst. Und in manchem Supermarkt geht die Datensammlung weiter. So kannst du zu einem beliebten Ziel gezielter Werbeattacken werden.

In vielen Gratis-Apps ist nur ein kleiner Teil der Rezepte zu sehen oder die Funktionen sind eingeschränkt. Nach wenigen Klicks ist es vorbei mit dem Kochspaß und wer Appetit auf mehr hat, muss erst eine kostenpflichtige Vollversion oder gar ein Abo freischalten.

Außerdem sind die Apps auch lukrative Werbeplattformen. Hinter manchen verbergen sich Handelsunternehmen, Lebensmittelhersteller oder bekannte Fernsehköche, die ihre App-Seiten mit Werbebannern garnieren oder nervige Fenster überblenden, die du erst wegklicken musst, sofern du denn das kleine Schließen-Feld mit dem Finger triffst.

Auch beliebt: Die Rezepte und Einkaufslisten sind gespickt mit Zutaten und Produkten aus dem eigenen Sortiment.

Darauf solltest du achten

  • Welche Leistung bietet die Gratis-Version der App?
  • Welche Rechte will sie haben? (Zum Anzeigen von Rezepten muss das Programm ja eigentlich nicht deine Kontaktliste scannen.)
  • Welche Daten werden an den Hersteller geschickt und was macht er damit?
  • Steckt ein großes Unternehmen dahinter, das über die App seine Produkte verkaufen will?
  • Was sagen andere Nutzer in ihren Bewertungen: Ist der Anbieter seriös?

Nach dem Installieren kannst du in den Einstellungen deines Geräts der App unnötige Rechte wieder wegnehmen, sofern du Windows, iOS oder Android ab Version 6.0 (Marshmallow) nutzt.

Photo credit: marcoderksen on VisualHunt / CC BY-NC

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