Schnell mal irgendein Bild von einer Frau genommen und ein IKEA-Logo ins Bild geknallt.

Und fertig ist das Teaserbild für einen Gewinnspielköder, der mit einem IKEA-Gutschein lockt. Doch wir müssen im Vorfeld bereits betonen: IKEA hat mit dem gezeigten Statusbeitrag sowie dem schlussendlich auch verlinkten Gewinnspiel nichts zu tun.

Mehr noch: Wenn man sich diesen Teaser genauer anschaut, erkennt man direkt so einige Unregelmäßigkeiten. Die Kassenzettel, welche die Dame in der Hand hält, haben nichts mit IKEA zu tun und bei dem Teasertext, der unter dem Bild eingeblendet wird, handelt es sich um eine Passage aus einem Spiegel-Artikel aus dem November 2017.

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Diese Statusmeldung will uns also zu einem Gewinnspiel führen. Nun ja, nach einem Klick landen wir zunächst bei einem Pseudogewinnspiel, das sich als eine kleine Fragerunde rausstellt. Die Antworten zu den vier auftauchenden Fragen sind jedoch für den weiteren Verlauf irrelevant. Es spielt keine Rolle, welche Antworten man auswählt. Am Ende erscheint immer eine Gewinnbestätigung. Dieses Gewinnversprechen bildet die Brücke zum eigentlichen Ziel.

Diese Brücke ist für den Ersteller dieser Fragerunde technisch gesehen jedoch sehr wichtig: Es sind nicht die Fragen selbst, sondern die am Schluss eingeblendete Information „Jetzt einfordern”, die man anklicken soll.

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Mit diesem Klick wird man auf eine andere Webseite geleitet und bei dieser Weiterleitung bekommt man ein kleines Päckchen zugesteckt, nämlich einen Affiliate-Code, mit dessen Hilfe ein Affiliate-Betreiber erkennen kann, von welcher Webseite man weitergeleitet wurde, bzw. wer einen hierhergebracht hat.

Zum Schluss

Es öffnet sich nun im weiteren Verlauf eine Webseite, bei der man eine 500 € IKEA-Geschenkkarte gewinnen kann. Bei dieser Webseite handelt es sich um ein Affiliate-Gewinnspiel. Man merkt an dieser Stelle bereits, dass der Ersteller des vorangegangenen Köders von lediglich 250 € gesprochen hat und somit deutlich wird, dass hier zwei verschiedene Parteien wirken.

Nimmt man an diesem Gewinnspiel teil, bekommt derjenige eine Provision, der den Link in seiner Webseite eingebaut hat. Das ist auch der Grund, warum derartige (vorangegangene) Fake-Gewinnspiele konstruiert werden: Es geht darum, Werbung anzuzeigen bzw. Werbelinks glaubhaft und wirksam einzubauen. Dem Verfasser der Fake-Gewinnspiele ist es schlichtweg egal, ob der eigene Inhalt korrekt ist.

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Das am Ende eingebaute Affiliate-Gewinnspiel ist übrigens wiederum nicht illegal. Jedoch hat es mit dem vorangegangenen Köder nichts zu tun. Hier bekommt man ebenso eingeblendet, welche Konsequenzen eine Teilnahme hat:

Ja, ich habe gelesen und bin damit einverstanden, Angebote per E-Mail, Telefon, SMS und / oder Post (klicken Sie hier für Kommunikationspräferenzen) über die Produkte oder Dienstleistungen aller hier aufgeführten Sponsoren zu erhalten.

Ebenso grenzt sich der Veranstalter dieses Gewinnspiels von jedweder Verbindung zu Facebook, aber auch zu IKEA ab.

Die beschriebene Marke/Unternehmen ist weder Organisator noch Sponsor dieser Kampagne und führt keine Geschäftsbeziehung mit dem Ausrichter des Gewinnspiels.
Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert. Abbildungen sind ähnlich und dienen nur der Illustration. Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen.

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