Laut momentan (wieder) kursierenden Gerüchten hat der Getränkemulti eine groß angelegte Rückrufaktion für sein Produkt wegen angeblicher Gesundheitsgefährdung gestartet. Ganze Chargen seien von einem Parasiten verseucht, der schwere gesundheitliche Schäden verursache.

 

„Dasani ist der Markenname eines Tafelwassers der Coca-Cola Company, das aus Leitungswasser hergestellt wird. [1]

Die ursprüngliche Meldung datiert vom April 2016 und lässt sich zur Internetpräsenz News 4 zurückverfolgen:

Coca-Cola Recalls Dasani Water After Clear Parasite Worm Was Found In Bottles Across U.S.

„If you purchase/drink Dasani water you might want to listen up. There has been a major recall by the Coca-Cola company today after several thousand bottles of their drinking water was found to be contaminated with a parasite. It has sent several hundred people to the hospital and is responsible for parasitic symptoms such as fever, rash, vomiting and stomach bloating.

Even though the majority of the impurities have admittedly been removed from Dasani water, and minerals added back in, these parasites have somehow worked their way into their supposedly “clean” water system which has been passed on to the consumer. The Food and Drug Administration (FDA) has shut down the manufacturing facility and issued a major recall on the brand. Do not drink this water! The FDA is recommending that if you have no choice but to consume the water, you MUST boil the water first to kill the parasite. Otherwise, it will host itself in your stomach lining and intestine and breed offsprings.“

„Wenn Sie Dasani Water kaufen bzw. trinken, sollten sie jetzt aufhorchen: Heute hat der Coca-Cola-Konzern einen großflächigen Produktrückruf bekannt gegeben, nachdem in mehreren tausend Flaschen ihres Trinkwassers ein Parasitenbefall festgestellt worden ist. Dieser verursacht eine Reihe an Symptomen, wie sie bei einer Infektion mit Parasiten auftreten, unter anderem Fieber, Ekzeme, Erbrechen und Magenblutungen. Mehrere hundert Personen befinden sich in stationärer Behandlung.

Obwohl ein Großteil der Verunreinigung nachweislich entfernt und die Mineralien wieder zugefügt wurden, haben die Parasiten ihren Weg in die angeblich „reine“ Produktionskette gefunden, die dann in den Verkauf gelangt ist. die FDA („Food and Drug Administration“) hat die Produktionsbetriebe geschlossen und die Marke in großem Umfang zurückgerufen. Trinken Sie dieses Wasser nicht! Die FDA empfiehlt für den Fall, dass der Konsum nicht vermeidbar ist, das Wasser unbedingt vorher abzukochen um den Parasiten zu töten. Anderenfalls nistet er sich in Ihrem Verdauungstrakt ein, wo er sich zu vermehren beginnt. (Übersetzung der Redaktion)

MIMIKAMA
Quelle: News4

Laut eines Artikels von Associated Press in der Denverpost vom 24.Januar 2017 „liegen der FDA weder Informationen über Ausbrüche von Krankheiten im Zusammenhang mit Dasani Water vor, noch betreibe sie zusammen mit dem Konzern eine Rückrufaktion.“

„The Food and Drug Administration said it is not aware of any current recalls or disease outbreaks associated with Dasani water, and that it is not working with the company on any recall of the product.“ [6]

„Coca-Cola“ hat keine Rückrufaktion für Dasani gestartet und versichert, dass der Konsum des Wassers sicher sei, wenngleich eine Falschmeldung eine Verseuchung mit einem Parasiten kolportiere. Der im Netz veröffentlichte Artikel behauptet, ein „durchsichtiger parasitärer Wurm“ sei verbreitet festgestellt worden und sei für einige hundert Klinikeinweisungen verantwortlich.

Coca-Cola dementiert, dass es einen Rückruf gegeben habe….“ (Übersetzung der Redaktion)

Fast gleichzeitig berichteten Snopes.com und Hoaxslayer.net ausführlich über die Falschmeldung. Auch der Konzern selber veröffentlichte umgehend eine Gegendarstellung auf seiner Website:

NO RECALL ON DASANI WATER:

„Various on-line “reports” of a water recall targeting our Dasani® brand are being circulated (“shared”) via social platforms, emails and even word-of-mouth.   The article, credited as originating from a “news” source, surfaced on a website suggesting to “consume healthy food…”

Die Nachricht über eine angebliche Rückrufaktion bezüglich unserer Marke „Dasani“ wird zur Zeit durch verschiedene Online-“Reportagen“, Social-Media-Plattformen, E-Mails und Mundpropaganda verbreitet. Der Report, der angeblich aus einer „Nachrichtenquelle“ stammt, erschien auf einer Webseite, die sich angeblich mit gesunder Ernährung befasst …“

Fazit: Die Schauermär vom Wasserwurm ist frei erfunden.

„News4ktla“ ist eine weithin bekannte Fake-News-Seite, der unter anderem die zweifelhafte Ehre zuteil wurde, zurUnethischsten Webseite des Monats[8] gekürt zu werden. Die Präsenz ist einschlägig bekannt für ihre, allerdings nicht als solche gekennzeichneten, Falschmeldungen. [7], [8], [10]. Von hier aus hat sich die Geschichte im Internet verbreitet und wird fleißig geteilt und gepostet.

Obwohl ausführliche Gegendarstellungen an vielen Stellen im Netz zu finden ist, taucht sie in schöner Regelmäßigkeit wieder auf und verunsichert die Konsumenten.

Der angebliche „Parasit“ (–> Foto)  stellte sich übrigens als Leptocephalus, die Larve des sogenannten Glasaals heraus. [4] Dieser lebt völlig unparasitär im Meer und hat, trotz der passenden „Optik“ keinerlei Affinität zu  Erfrischungsgetränken oder menschlichen Eingeweiden.

Quellen:

(1) Wikipedia Dasani
(2) News4
(3) Coca Cola United Blog
(4) Snopes
(5) Hoax Slayer
(6) Denver Post
(7) Fakenews Codex
(8) Ethic Alarms
(9) Wikipedia Weidenblattlarve
(10)github

Autor: Dagmar K. – mimikama.org

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)