Diese Warnung ist brandaktuell und sollte möglichst viele Menschen erreichen! Betrüger erfinden haarsträubende Legenden und verängstigen Opfer – Achtung: „Falsche Polizisten“-Serie dauert an!

Beinahe wäre ein weiteres Paderborner Ehepaar (79/82) am Montag Opfer von „Falschen Polizisten“ geworden und hätte so eine fünfstellige Summe verloren. Glücklicherweise hatte die Bankfiliale den Betrag nicht vorrätig. Telefonbetrüger sind seit Sonntag wieder massiv im Kreis Paderborn aktiv und fordern unter teils haarsträubenden Legenden hohe Summen.

Ein Seniorenpaar (77/78) aus Elsen hatte am Montag wie berichtet (Polizeibericht vom 03.09.2018) eine fünfstellige Summe von der Bank geholt. Das Geld ließen sich die Täter an einem vereinbarten Ort deponieren, um es unbemerkt „abzuholen“. Die Polizei schließt nicht aus, dass es weitere Opfer gibt, die sich bislang nicht bei der echten Polizei gemeldet haben. Am Montag gingen weitere Anzeigen aus Paderborn, Elsen und Bad Lippspringe ein. Auch am Dienstagvormittag melden sich weiter vermeintliche Opfer, die von den Betrügern angerufen wurden.

Trotz permanenter Warnungen durch Polizeiberichte sowie Veröffentlichungen in den Sozialen Medien der Polizei und daraus resultierender Berichterstattung in den Tageszeitungen, im Radio und Fernsehen, schaffen es die Täter immer wieder, Beute zu machen. Sie sind dermaßen geschickt, ihre Opfer am Telefon von ihren frei erfundenen Legenden zu überzeugen, dass Präventionshinweise der Polizei verpuffen.

Auch in den aktuellen Fällen war den Opfern die „Falsche Polizisten“-Masche bekannt.

Dennoch „packten“ die Täter die Senioren. Sie machen ihnen Angst, bauen ungeheuren Druck auf und lassen sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Permanent klingelt das Telefon und die „falschen Polizisten“ lullen die Opfer mit immer neuen „Informationen“ ein. Dabei werden die Legenden immer wilder und Angst machender. So berichten die Täter nicht mehr nur über Einbrüche in der Nachbarschaft sondern über brutale Raubüberfälle, bei denen die Nachbarn schwer verletzt wurden. Die Polizei habe Täter festnehmen können, aber Komplizen seien auf der Flucht. Es bestünde die akute Gefahr eines Überfalls bei den Angerufenen. Bargeld und Wertsachen sind nicht mehr sicher. In einem weiteren Anruf wird mitgeteilt, dass ein Raubopfer verstorben sei.

Haben die Täter durch ihre hartnäckigen Fragen erfahren, dass die Opfer über höhere Summen auf Bankkonten verfügen, wird ihre kriminelle Geschichte weiter gesponnen. Bankangestellte stünden mit den Verbrechern unter einer Decke. Sie transferierten das Geld der Opfer auf geheime Konten ins Ausland oder tauschten es gegen Falschgeld aus. In ihren Anhörungen schildern die Angerufenen, dass sie als Lockvögel eingesetzt werden sollen. Das Geld solle sofort abgehoben werden. Dann könne man es auf Falschgeld überprüfen oder – so die Legende – man könne zuschlagen und die Bande festnehmen. Sind die Opfer auf dem Weg zur Bank oder gar in der Bank, versuchen die Täter den Kontakt über Handy aufrecht zu erhalten, um immer wieder Einfluss zu nehmen und wachsende Zweifel zu zerstreuen.

Klingt unglaublich, oder? Die Täter schaffen es, Opfer so zu verunsichern und in Angst zu versetzen, dass diese zwar zweifeln, aber den Anweisungen der Täter weiter Folge leisten. Durch Argumente, wie zum Beispiel „die Telefone der Polizei werden von den Verbrechern abgehört“ gelingt es den Tätern auch, einen Rückruf bei der echten Polizei zu verhindern. Die Täter kennen die Präventionshinweise der Polizei und finden immer Ausreden, warum diese gerade jetzt nicht funktionieren. Aber genau der Rückruf bei der echten Polizei würde den Betrug sofort auffliegen lassen.

Deswegen lautet der Appell der Polizei:

  • Wir fragen Sie niemals am Telefon nach Ihrem Vermögen oder fordern Sie auf, Geld oder Wertsachen zu hinterlegen oder an uns zu übergeben.
  • Sollten Sie solche Anrufe bekommen, gehen Sie nicht auf die Anrufer ein. Legen Sie auf und rufen Sie die echte Polizei über den Notruf 110 an!

Die große Bitte der Polizei an die jüngeren Generationen: Warnen und informieren Sie Ihre älteren Angehörigen, Nachbarn oder Bekannte. Thematisieren Sie die Maschen mit den „Falschen Polizisten“ oder den „Enkeltrick“.

(Quelle)

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