Konto neu verifizieren? Das stinkt nach einem Phishing-Versuch.

Betrüger versuchen es mit allen erdenklichen vorgeschobenen Gründen, an die Zugangsdaten von Amazon-Kunden zu kommen.

In diesem E-Mail soll man sein Konto neu verifizieren, da Amazon angeblich mit betrügerischem Datenmissbrauch zu kämpfen hätte …

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Geehrter Kunde,

da wir immer öfter mit betrügerischen Datenmissbrauch kämpfen, mussten auch wir unser Sammelteystem dagegen aufrüsten und erweitern. .

Unser neues System bietet Ihnen mehr Schutz und einen gesicherteren Umgang mit Amazon. Abgesehen davon bietet Ihnen unsere neue transperente Plattform Ihnen viele neue tolle Funktionen.

Um Teil von unserem aktualisierten Systems zu werden müssen Sie sich nur noch erneut varianteerifizieren. Die Verifizierung nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch.

Datum der Umstellung:
Tuesday, 15 January 2019

Starten Grund der Umstellung:

– Veraltete Konto Informationen
– Sicherheitsbedenken

Sollten Sie dieser Botschaft nicht binnen 6 Wochentagen nachkommen, sind wir dazu aufgefordert Ihr Konto aus Sicherheitsgründen einzuschränken. .

Wir bitten Sie die Unbequemlichkeiten zu entschuldigen und bedanken uns bei Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Verständis!

Bitte antworten Sie nicht auf diese Ansage! Dies ist eine automatisch versendete Mitteilung.
Falls Sie weitere Fragen zu Ihrem Konto haben sollten, kontaktieren Sie bitte unser Kundenservice.

Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch!

Lügen wohin das Auge reicht!

Wer sein Konto nun verifizieren möchte und auf den Start-Button klickt, gelangt zu einer sehr professionell gefälschten Login-Maske von amazon.

Zum Glück macht uns unser Schutzprogramm darauf aufmerksam, dass es sich um eine gefährliche Webadresse handelt, die in der Datenbank für Phishing-Webadressen gefunden wurde:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Gibt man hier nun seine Zugangsdaten ein, gelangen diese direkt in die Hände der Betrüger.

Wie kann ich mich schützen?

Tappt man in eine solche Phishing-Falle, helfen folgende Maßnahmen:

Grundsätzlich kann eine Sicherheitssoftware präventiv helfen!

Bei aller Vorsicht kann man natürlich trotzdem zum Opfer einer Phishing-Attacke werden und seine persönlichen Daten ungewollt Dritten preisgeben.

Wichtig ist dann: Nicht in Panik geraten, aber unverzüglich handeln!

Damit Du im Ernstfall weißt, wie Du vorgehen kannst, folgt hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist für solche Fälle rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar. Schildere Deinen Fall, und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.
  2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Wenn ja,  gehe unverzüglich zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.
  3. Kontrolliere sofort, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte das der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.
  4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus, bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.
  5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall, und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.
  6. Eine 2 Faktor Authentifizierung (sofern angeboten) verhindert Zugriffe auch dann, wenn Betrüger durch Phishing an die Zugangsdaten gelangt sind.

Übrigens gibt es auch beim Phishing Hoffnung, dass gestohlene Beträge (beispielsweise beim Onlinebanking) von den Banken ersetzt werden. Grundlage dafür bildet das Bürgerliche Gesetzbuch. Nach § 675u BGB sind Zahlungsdienstleister verpflichtet, bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen die entwendeten Zahlungsbeträge zu ersetzen. Allerdings gilt dies nur, wenn der Betroffene seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Weitere Informationen zur Rechtsgrundlage im Schadensfall findest Du hier.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)