Vorsicht! prophylactus. com gibt vor, ein Marktforschungsinstitut zu sein!

Unser Kooperationspartner Watchlist Internet warnt Konsument/innen, die sich über prophylactus. com registrieren wollen, um von zu Hause aus bis zu 50 Euro pro Stunde verdienen zu können.

Achtung: Internetnutzer/innen dürfen sich nicht anmelden und an keinen Umfragen teilnehmen. Es handelt sich um versuchten Identitätsdiebstahl, der schwere Folgen für Betroffene haben kann.

Unter prophylactus. com wird von der Spendid GmbH, die in dieser Form gar nicht existiert, eine angebliche Marktforschungsplattform betrieben. Konsument/innen sollen auf dieser von zu Hause aus an Umfragen teilnehmen und einfaches Geld verdienen können.

Bis zu 50 Euro pro Stunde sollen möglich sein. Die Website sieht auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich aus und könnte durchaus für seriös gehalten werden.

Seltsam ist jedoch, dass man sich zwar auf prophylactus. com bewegt, auf der Website hingegen immer wieder von prophylacto. net die Rede ist. Diese Website war in unserem Test nicht aufrufbar.

Quelle: Watchlist Internet
Quelle: Watchlist Internet

Prophylactus.com ist nicht seriös!

Das Impressum der Website ist frei erfunden. Teilweise wurden Daten echter Marktforschungsplattformen kopiert oder leicht abgeändert. Die Möglichkeit Geld über angebliche Umfragen auf der Website zu verdienen, ist ebenso wenig gegeben.

Es handelt sich einzig und allein um einen Versuch Krimineller, an die Identitäten von Konsument/innen zu gelangen, um unter deren Deckmantel weitere Verbrechen durchzuführen.

Identitätsdiebstahl mit Eröffnung eines Bankkontos

Ähnlich wie auf den Plattformen gremski. org und knurf. net – genaueres dazu in den Artikeln Datendiebstahl bei Umfragen auf gremski. org und Nicht bei der Knurf GmbH & Co. KG bewerben – sollen Konsument/innen sich registrieren, damit sie an den Umfragen teilnehmen können.

Teilweise müssen bei diesen betrügerischen Plattformen auch schon im Registrierungsprozess Ausweisdokumente hochgeladen oder verschickt werden. Beim Teilen derartiger Unterlagen ist immer Vorsicht geboten. Genaueres dazu finden Interessierte in Ausweiskopien mit Wasserzeichen versehen.

Im nächsten Schritt erhalten Teilnehmer/innen eine Einladung zur ersten Umfrage. Im Rahmen dieser soll angeblich das Video-Ident-Verfahren einer Bank getestet werden. Damit die Konsument/innen in einem späteren Schritt Fragen zu dem Video-Identifikationsverfahren beantworten können, müssen sie das Verfahren selbst durchlaufen. Sie werden darüber informiert, dass sie sich dabei keinesfalls als Umfrageteilnehmer/innen outen dürfen, da die Umfrageergebnisse dadurch verfälscht werden könnten.

Was steckt dahinter?

Kriminelle versuchen Konsument/innen dazu zu bringen, ein Konto bei einer Bank im eigenen Namen zu eröffnen, indem sie den Betrug als Umfrage tarnen.

Opfer, die allen Anweisungen nachkommen, wissen gar nicht, dass nun ein Konto bei der entsprechenden Bank in ihrem Namen eröffnet wurde. Skepsis kommt oft erst auf, wenn eine Bankomat- oder Kreditkarte zugeschickt wird, die sie nie bewusst bestellt haben, oder jegliche Zahlung von der Umfrageplattform ausbleibt.

Die Betrüger/innen hinter prophylactus. com nutzen die Konten anschließend für weitere kriminelle Aktivitäten unter dem Deckmantel fremder Identitäten. So können die Bankkonten beispielsweise zur Wäsche ergaunerter Geldbeträge genutzt werden.

Was sind die Folgen für Opfer?

Konsument/innen, die in diese Falle tappen und Opfer eines umfangreichen Identitätsdiebstahls werden, müssen mit teils weitreichenden Folgen rechnen. Während bei Fake-Shops oder Markenfälschern lediglich ein einmaliger, finanzieller Schaden entsteht oder eine Kreditkartensperre notwendig wird, können Datendiebstähle über längere Zeit Probleme bereiten.

Eine Kopie des Passes oder Führerscheins, die in die falschen Hände gelangt, kann über Jahre hinweg für unterschiedliche kriminelle Aktivitäten genutzt werden. Möglich wäre unter anderem, dass durch Bestellbetrug mit den fremden Daten die Kreditwürdigkeit der Opfer langfristig geschädigt wird. Auch Konten, die für Verbrechen verwendet werden, können derartige Konsequenzen nach sich ziehen.

Im Zuge von Ermittlungen kann es passieren, dass Behörden auch auf die Daten der Datendiebstahlsopfer stoßen und diese somit ebenfalls für Kriminelle gehalten werden.

Was müssen Opfer des Datendiebstahls auf prophylactus. com tun?

Wer den Kriminellen ins Netz gegangen ist muss umgehend Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Die Geschehnisse sollten den Beamt/innen möglichst genau geschildert und die erbeuteten Daten möglichst genau mitgeteilt werden. Dies ist unerlässlich, denn ansonsten wissen die Behörden nicht, dass die Verbrechen im Namen der Opfer gar nicht von diesen ausgeübt wurden.

Betroffene müssen sich außerdem schnellst möglich mit der jeweiligen Bank in Verbindung setzen, bei der das Video-Ident-Verfahren durchlaufen wurde, um die Mitarbeiter/innen über den Datendiebstahl zu informieren und eine umgehende Deaktivierung des Kontos zu verlangen.

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