Sind mit dem „Machupo“-Virus verseuchte Paracetamol-Tabletten im Umlauf?

Es ist nicht das erste Mal, dass wir vermehrt Anfragen zu diesem Statusbeitrag auf Facebook erhalten:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Netzfund

DRINGENDE WARNUNG!
Achten Sie darauf, nicht das Paracetamol zu nehmen, das P / 500 geschrieben hat. Es ist ein neues, sehr weißes und glänzendes Paracetamol. Ärzteraten, dass es das “Machupo” Virus enthält, das als eines der gefährlichsten Viren der Welt gilt Bewertung. Bitte teile diese Nachricht mit allen Menschen auf deiner Kontaktliste sowie deiner Familie und rette ein Leben oder Leben … Ich habe meinen Teil getan, jetzt bist du dran … erinnere dich daran, dass Gott denen hilft, die anderen helfen & sich!
Weiterleiten wie erhalten.

Der Faktencheck

Bei diesem Statusbeitrag handelt es sich um eine FALSCHNACHRICHT.

An mehreren Stellen wurden die Behauptungen, dass die Tabletten verseucht sein könnten, widerlegt.

So berichten auch Snopes und Hoax Slayer, dass allein der Infektionsweg gegen diese Aussage spricht:

Die Krankheit wird vornehmlich durch Insekten und Nagetiere sowie durch ihre Ausscheidungen, manchmal auch von Mensch zu Mensch übertragen (web.stanford.edu).

Das macht eine Ansteckung über das Medikament nahezu unmöglich, denn bei Kontakt mit den bei der Synthese von Paracetamol verwendeten Chemikalien und den dafür notwendigen Temperaturen würde das Virus schlicht und ergreifend absterben.

Auch ein nachträgliches Kontaminieren wäre sinnlos, denn auch auf der Oberfläche der Tabletten könnten die Viren nicht lange überleben.

Keine echten Fälle dokumentiert

Und wie immer steht auch im Raum, dass es keine Beweise oder Bestätigungen von offiziellen Stellen gibt.

Auch bei der Weltgesundheitsorganisation ließen sich keine Meldungen finden. Frühere Meldungen beziehen sich ausschließlich auf Südamerika – aus anderen Erdteilen, insbesondere Asien, sind keine Ausbrüche dokumentiert.

Die Warnung ist also – wie so oft – ein Spiel mit der Angst.

Paracetamol gehört zu den weltweit am häufigsten verwendeten Medikamenten, insbesondere im asiatischen Raum. Dort gibt es auch oft Arzneimittelfälschungen. Die oft tödliche Seuche und das Heilmittel eignen sich also bestens, um sie zur Panikmache zu missbrauchen.

Weiterführende Links: South China Morning Post

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)