Nach der „Cambridge Analytics“-Affäre geriet Facebook unter Zugzwang.

2018 wurde aufgedeckt, dass die Entwickler einer Umfrage-App, Daten von Facebook-Nutzern über fünf Jahre widerrechtlich an eine Datenanalysefirma weitergegeben hätten. Facebook gab zu, seit 2016 davon gewusst zuhaben, informierte ihre User aber nicht. Es gab lediglich die Zusicherung, dass diese Daten vernichtet worden seien.

Es galt, nach Datensammlern auf der Social Media-Plattform zu fahnden und diese zu eliminieren. Die „New York Times“ veröffentlichte dazu Zahlen aus einem Bostoner Gerichtsurteil: Demnach hat Facebook wohl bereits ca. 70.000 Apps von ihrem Netzwerk verbannt. Offensichtlich waren aber weit weniger Entwickler daran beteiligt, es ist von ca. 400 die Rede.

Untersucht wurde, u.a. welche Apps besonders häufig genutzt wurden, und welche Nutzerdaten wie verwendet wurden.

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Ein Großteil der 69.000 dieser Apps seien vorsorglich blockiert worden, weil die Entwickler jegliche Zusammenarbeit und Auskunft verweigerten. Bei ca. 10.000 prüft man, ob Regeln zum Umgang mit Nutzerdaten verletzt wurden.

Gewissheit bringt das Facebook-Chef Marc Zuckerberg allerdings auch nicht!

Allein 6000 Anwendungen gerieten ins Fadenkreuz, weil sie häufig installiert wurden. Bei 2000 weiteren hat Facebook intensiv die Entwickler überprüft, und weitere 2000 wurden hinsichtlich der Menge an abgefragten Nutzerinformationen abgecheckt.

Diese Zahlen stammen aus einer Untersuchung der Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaates Massachusetts. Diese Veröffentlichung hätte Facebook gern verhindert. Die Staatsanwälte hätten auch gern gewusst, welche Entwickler dahinter stecken, diese Informationen hält Facebook allerdings zurück. So berichtet die „New York Times“.

Marc Zuckerberg gibt allerdings in seinem Statement einige Namen preis. Ebenso konstatiert er dort, dass man noch lange nicht mit der Arbeit am Ende sei. Man führe die Untersuchungen mit Hochdruck fort.

Quellen: Facebook sperrte fast 70.000 Apps  / An Update on Our App Developer Investigation
Artikelbild: Shutterstock / Von ymgerman
Autorin: Ingrid Brockhaus

Passend zu diesem Thema: Wenn Apps auf Facebook in DEINEM Namen aktiv werden!

 

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