Eine täuschend echte Fälschung der österreichischen Tagesszeitung „Krone“ lockt Menschen in eine Abofalle. Vorsicht!

Auf den ersten Blick ist die Fälschung kaum erkennbar, da hier bis in kleine Details hinein die Krone kopiert wurde! Mithilfe einer waschechten kommerziell geprägten Fakenews werden Nutzer auf Facebook dazu animiert, ein teures Abo abzuschließen. Doch das bemerken viele Menschen kaum, da sie unter falschen Tatsachen in das Abo gelockt werden.

Mimikama erklärt, was da passiert: Am Anfang steht ein gesponserte Beitrag auf Facebook. Gesponsert bedeutet, dass jemand Facebook Geld bezahlt hat, um im Gegenzug Reichweite zu bekommen. Dieser gesponserter Beitrag gibt sich als die Zeitung „Krone“ aus. Bei der Kronen Zeitung handelt es sich um die auflagenstärkste österreichische Boulevardtageszeitung.

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In diesem gesponserten Beitrag wird behauptet, dass diе „größte Apple-Lagerhalle am späten Donnerstag Feuer“ fing. Daher verschenke Apple „mehr аls  2.173: unbeschädigte iPhones in ganz Österreich“. Dieser Beitrag behauptet, von der Krone.at zu kommen. Das Logo der Zeitung wird dabei genutzt. Es handelt sich hierbei um einen typischen Köder auf Social Media.

Gesponserter Beitrag „Krone"
Gesponserter Beitrag „Krone“

„Apple verschenkt kostenlose iPhones“ lautet hier der Titel unter dem Posting. Das ist auch die Schlagzeile, die folgt, wenn man dieses Posting anklickt, denn man landet nun auf einem Artikel, der komplett wie ein redaktioneller Artikel aussieht.

Gefälschte Kronen-Zeitung

Wir haben es an dieser Stelle einem sogenannten fabricated Content im Bereich der Fakenews zu tun: Vor uns auf dem Bildschirm taucht eine Webseite auf, die komplett dem Auftritt der Kronen Zeitung nachempfunden ist. Logo, Seitenaufbau und sogar die Adresse der Seite wirken täuschend echt. Ohne einen näheren Blick lässt sich diese Fälschung kaum entlarven.

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Inhaltlich geht es darum, dass Apple angeblich in ganz Österreich iPhones verschenken würde. Des Weiteren wird erklärt, wie man so ein Smartphone bekommen kann. Doch: Der ganze Text ist frei erfunden! Wir haben es an dieser Stelle mit einem pseudoredaktionellen Inhalt zu tun.

Dieser gefälschte Webartikel bildet lediglich die Brücke zum eigentlichen Ziel dieses Verlaufs. Das Ziel an dieser Stelle: Die Besucher der Seite sollen einen der vielen eingebauten Links klicken. Diese Webseite ist grundsätzlich so geschickt aufgebaut, dass egal welcher Link dort, auf immer dieselbe Seite führt.

Gefälschter „Krone" Artikel
Gefälschter „Krone“ Artikel

Das Ziel: ein teures Abo

Ab jetzt wird es ungemütlich, denn wer hier durchgehend von einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung ausgegangen ist und sich ein kostenloses Smartphone erhofft, wird bitter enttäuscht werden.

Der gesamte vorangegangen Ablauf, sowie die Story mit dem Brand in der Lagerhalle und den zu verschenkenden iPhones ist ein Betrug. Mit dieser Betrugsgeschichte, die optisch als ein Artikel der Krone aufbereitet wurde, werden Menschen in ein Abo gelockt.

Man landet nämlich am Ende auf einer Webseite, die zwar ein Smartphone verspricht, jedoch weit unten am Seitenboden nach mehrfachem Scrollen in kleiner Schrift enthüllt, dass monatliche Abo-Kosten von 90 € anfallen. Vor allem erfährt man dort ebenso, dass keineswegs iPhones verschenkt werden, auf einmal ist im Kleingeschriebenen von „Chance“ und „gewinnen“ die Rede:

Nehmen Sie teil und ergreifen Sie die Chance, iPhone XS zu gewinnen. Der Gewinner wird direkt per E-Mail benachrichtigt!
Alle Neukunden nehmen an der Verlosung für das gezeigte Kampagnenprodukt teil. Wenn Sie zu den glücklichen Gewinnern gehören, werden Sie direkt per E-Mail kontaktiert. Dieses Sonderangebot beinhaltet ein 3-Tage(-s) Probe-Abo eines angeschlossenen Abonnement-Services. Danach wird Ihre Kreditkarte automatisch mit der monatlichen Abo-Gebühr (90 EUR) belastet. Wenn Sie aus irgendeinem Grund mit dem Service nicht zufrieden sein sollten, können Sie mit einer Frist von 3 Tagen kündigen. Das Abonnement verlängert sich monatlich, sofern keine Kündigung erfolgt. Diese Kampagne läuft zum 31. Dezember 2019 aus.

Nach dem gefälschten Krone Artikel
Nach dem gefälschten Krone Artikel

Daher Vorsicht an dieser Stelle!

Was hier passiert ist: Betrüger locken mit einem klassischen 3-Schritt Ablauf in eine Falle. Das ist jetzt nicht neu, nur diese Methode wird immer ausgefeilter und schwerer zu erkennen. Nicht nur die Kronen Zeitung ist betroffen, sondern auch andere Medien, wie beispielsweise der Spiegel (siehe hier) oder die BILD (hier).

Doch die gute Nachricht: Man muss die Kosten nicht zahlen! Wie man gegen das Abo vorgehen kann, beschreiben wir in unserem Artikel „Abofalle im Gewinnspielkostüm – gar nicht lustig!

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)