Nordkorea meldet weiterhin 0 Corona-Fälle – und das soll wohl unter allen Umständen so bleiben.

So wurde offensichtlich ein südkoreanischer Beamter, der für einen Eindringling gehalten wurde, welcher das neue Coronavirus ins Land schleppen sollte, von nordkoreanischen Truppen erschossen, seine Leiche wurde anschließend verbrannt und ins Meer geworfen.

Wie aus Seoul mitgeteilt wurde, arbeitete der Mann für die Fischereiabteilung Südkoreas und verschwand von einem Patrouillenboot nahe der Grenze. Später wurde seine verbrannte Leiche in nordkoreanischen Gewässern nahe der Grenze gefunden.

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Wie genau kam es dazu?

Wie berichtet wird, fand man auf dem Boot nur die Schuhe des 47-jährigen Vaters von zwei Kindern. Das Boot befand sich etwa 10 Kilometer von der Grenze entfernt. Vermutet wird, dass der Mann versuchte, nach Nordkorea überzulaufen, was eher selten vorkommt, aber nicht ungewöhnlich ist.

Ein nordkoreanisches Patrouillenboot soll den Mann gegen 15:30 Uhr Ortszeit in den Gewässern entdeckt haben. Die Besatzung setzte Gasmasken auf und verhörten ihn aus der Ferne, bevor sie „Befehle von einer übergeordneten Behörde“ bekamen, den Mann zu töten.

Die nordkoreanischen Truppen haben den Mann dann aus dem Wasser gefischt und verbrannt – augenscheinlich eine Maßnahme gegen die Verbreitung des neuen Coronavirus.

Woher will man wissen, dass es so abgelaufen ist?

Guter Einwand! Die Propaganda zwischen Nord- und Südkorea ist üblicherweise geprägt von Falschinformationen. Doch in diesem Fall geschah etwas Ungewöhnliches: Nordkorea entschuldigte sich für den Vorfall!

Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Präsidialamt berichtet, habe sich Kim Jong Un selbst für den Vorfall entschuldigt – was mehr als ungewöhnlich ist, im Normalfall bestreitet Nordkorea jegliche fehlerhaften Vorkommnisse.

So bedaure Kim Jong Un, den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In enttäuscht zu haben.

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Warum diese brutale Maßnahme?

Bisher gilt Nordkorea immer noch unberührt von der Pandemie, zumindest gibt es keine Meldungen von Corona-Infizierten aus dem Land, und dies soll wohl auch so bleiben.

So wird vermutet, dass sich die nordkoreanischen Behörden zur Zeit auf eine große Militärparade am 10 Oktober vorbereiten, welche zum 75. der Gründung der regierenden Arbeiterpartei stattfinden soll.

Da eine solche Parade auch ein unglaublich hohes Potential einer Infizierung mit dem neuen Coronavirus hat, wird davon ausgegangen, dass Nordkorea für deren Truppen eine „Shoot-to-Kill“ Regelung aufgestellt hat: Im Zweifel erst schießen, dann fragen.

Bereits im Januar schloss Pjöngjang die Grenze zu China, im Juli vermeldeten nordkoreanische Medien, dass der Ausnahmezustand auf ein Höchstmaß angehoben wurde.

Im August vermeldete der Kommandeur der US-Streitkräfte in Südkorea, Robert Abrams, dass Nordkorea eine neue „Pufferzone“ von ein bis zwei Kilometern Länge an der chinesischen Grenze eingeführt habe und dass das Land über Spezialoperationstruppen verfüge, die den Befehl hätten, jeden, der die Grenze überschreitet, „zu erschießen“.

Quellen: BBC, n-tv, NBC, Independent, The Guardian
Artikelbild: Shutterstock / Von Alexander Khitrov

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