Ein Video im Jahr 2020 zeigte ein Paar, welches vor einem toten Löwen posiert – und dann von einem anderen Löwen attackiert wird.
Die meisten Tierfreunde hatten das Video erst mit Abscheu, dann mit einer inneren Genugtuung betrachtet: Ein Großwildjäger-Paar posiert erst stolz vor einem toten Löwen, den sie erlegt haben, doch die Freude währt nur kurz – Ein weiterer Löwe greift das Paar an.
Um dieses Video, welches auf Twitter geteilt wird, handelt es sich (keine Sorge, keine blutige Szene zu sehen):
https://twitter.com/oman170490/status/1330161191822516224
Das Paar rennt panisch weg, dann sieht man einen Löwen durch das Bild springen, man hört Schreie und Schüsse aus dem Off, bis der Löwe dann seelenruhig wieder durch das Bild läuft – das Paar ist augenscheinlich tot.
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Videos zum Fingernägel-Knabbern
Noch sieben weitere Videos kursieren, die alle zwei Dinge gemeinsam haben: Sie sind nervenaufreibend und…. (das verraten wir weiter unten).
Hier entgeht ein Schwimmer nur knapp einem Hai-Angriff:
Ein Tornado-Jäger gerät ein wenig zu nahe an das Ereignis:
Eine junge Frau entgeht nur knapp einem Blitzschlag:
Ein Stormtrooper fällt eine Treppe hinunter:
Eine Kameradrohne stürzt über dem Burning Man-Festival (auf dem Kameras nicht so gerne gesehen werden) ab:
Eine Snowboarderin wird von einem Bären verfolgt:
Zudem erschien damals auch das Löwen-Video auf YouTube und ein Video, in dem es einen „Selfie Stick“ Kampf zwischen einem Amerikaner und einem Japaner gibt (siehe HIER), welches jedoch eine Altersbeschränkung hat und deshalb nicht eingebunden werden kann.
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Die zweite Gemeinsamkeit
All diese Videos stammen aus einer Quelle, nämlich der australischen Produktionsfirma „The Woolshed Company“, und sind nichts weiter als ein soziales Experiment!
Im Zeitraum von zwei Jahren produzierten sie jene acht Videos und setzten sie auf YouTube, ohne dafür irgendwo zu werben oder dafür bezahlt zu werden (mit Ausnahme des Tornado-Videos, welches als virale Werbung für den Film „Into the Storm“ gedacht war).
In einem Podcast (siehe HIER) erzählt der Gründer der Produktionsfirma, David Christison, von der Entstehung der Videos und der Intension dahinter.
So war es nicht nur das Ziel, mit diesen kurzen Videos zu unterhalten und zu untersuchen, wie ein Video viral wird, ohne dafür Werbung zu machen, sondern auch dazu zu bewegen, Videos im Internet zu hinterfragen: Wenn etwas zu gut aussieht, es aber keine Quelle gibt, muss man skeptisch sein.
Fazit
Das Video mit dem Großwildjäger-Paar und den Löwen ist nicht echt, sondern war Teil eines sozialen Experiments einer australischen Produktionsfirma, um zu testen, wie und warum sich Videos viral verbreiten.
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Weitere Quellen: Spiegel, BBC, Mumbrella
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