Menschen erzählen uns ihre Geschichte. Menschen senden uns ihre „My Corona-Story“ (sic!)


Angefangen hat alles Ende November 2020. Wir wussten am Anfang ja gar nicht, dass es Corona war. Meine Mutter hatte drei Tage lang eine triefende Nase und etwas Fieber. Für uns war klar, grippaler Infekt, weil es einfach nicht die typischen Covid-Symptome waren.

Dummerweise wurden wir mit Anfang Dezember vom Homeoffice raus zurück in die Firma zitiert, weil wir ja Zuhause „zu wenig arbeiten“. Man hat uns am Firmengelände Container aufgestellt, die wir zu zweit beziehen sollten. Immer 2 Personen aus einem unterschiedlichen Team, damit nicht das ganze Team auf einmal ausfällt.
Ich wurde mit einem Kollegen zusammengesetzt, der wie ich, auch als Risikogruppe galt. O-Ton war, wir würden ja eh besser aufpassen.

Ich war „Covid-Taxi“

Longstory short… Ich fühlte am zweiten Tag zurück in der Firma ein Halskratzen, dachte mir aber noch nicht viel dabei. War hier aber schon Covid-Taxi und hatte meinen Kollegen schon lange angesteckt.

Am Abend hatte ich dann leichtes Fieber, also ab in den Krankenstand. Da es zu dem Zeitpunkt die Möglichkeit zur elektronischen Krankschreibung gab, sah mich auch kein Arzt und Tests hatte ich keine zu Hause. Und unter der Annahme, dass es eine Erkältung sei, habe ich mich auch nicht darum bemüht.

Am 7. Dezember war das Fieber immer noch nicht weg und ich rief nochmal beim Arzt an. Er meinte, vorbei kommen und testen.
Ergebnis war – wenig überraschend – positiv.

Also ab in die Quarantäne

Bei mir zeigte sich Corona auf eine ganz seltsame Weise. Ich hatte 10 Tage lang Fieber. Nicht besonders hoch mit 38,5 aber verdammt Kräfte zehrend.
(Nachdem Weihnachten war und im Fernsehen auch die ganzen rührseligen Werbungen liefen, musste ich da immer heulen, weil ich nicht mal noch Kraft hatte, sowas zu unterdrücken.)

Im Gegensatz zu allen anderen war bei mir Geschmack und Geruch megaintensiv ausgeprägt. Ich konnte kaum noch etwas essen, weil es mir viel zu intensiv war und auch so gerochen hat. Ich hab in den 10 Tagen 15 kg Gewicht verloren.

Am 8. Tag hatte meine Mutter bereits überlegt, mich ins Krankenhaus zu bringen, weil es nicht besser wurde. Ich habe mich geweigert, weil ich ja „nur“ das Fieber hatte und solange mir an der Lunge nichts fehlte, würde ich nicht fahren.
Und die Kraft fehlte an allen Ecken und Enden. Ich schaffte es gerade noch in die Küche und wieder zurück, um mir Wasser zu holen, das wars.

Arbeiten wäre unmöglich gewesen

Nach der Quarantäne blieb ich noch weitere 14 Tage im Krankenstand, weil ich zu nichts imstande war. Arbeiten wäre völlig unmöglich gewesen.

Und auch danach war es ein Kampf, wieder zu Kräften zu kommen. Erst im Februar war ich wieder soweit, mit den Hunden spazieren gehen zu können.

Mein Glück – und dafür bin ich sehr dankbar – war wirklich, dass ich mich danach verhältnismäßig rasch erholt habe. Heute merke ich gar nichts mehr davon, aber es hat meine Sicht auf Corona nachhaltig geändert.

Ich nehme die Gefahr durch Corona ernst

Während ich es vorher auch etwas belächelt habe, nehme ich die Gefahr jetzt ernst. Denn auch, wenn es ein leichter Verlauf war, wünsche ich es meinem ärgsten Feind nicht, das durchzumachen.

Was mich sehr traurig macht ist, dass in meiner Umgebung die Gefahr kaum jemand wahrnimmt und immer noch belächelt wird. Zum Großteil halt auch Impfverweigerer unter ihnen sind.
Das geht soweit, dass ich mich im Geheimen habe impfen lassen.


Wenn auch du uns deine Corona-Story senden möchtest, dann kannst du diese gerne tun. Lass andere Menschen daran teilhaben. Sende uns bitte dazu eine E-Mail an [email protected] Schreibe uns auch bitte dazu, ob wir deinen Namen veröffentlichen sollen oder nicht.


Weitere Storys findet man hier vor: https://www.mimikama.org/category/mycoronastory/

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