Die Englisch mit indischem Akzent sprechenden Betrüger meldeten sich am Donnerstag telefonisch bei der jungen Frau. Angeblich sei ihre „ID“ für eine Straftat genutzt worden. Sie müsse deshalb nun mit Europol, der „Abteilung Geldwäsche und Drogen“, zusammenarbeiten. Andernfalls drohte ihr der Anrufer mit „erheblichen Folgen“ bis hin zu einer Gefängnisstrafe.

Die angebliche Anrufnummer stimmte mit einer echten Rufnummer von Europol überein. Die Zusammenarbeit sah so aus, dass die Frau einen Discounter aufsuchen und draußen auf dem Parkplatz warten sollte. Dort bekam sie wiederum telefonisch die Anweisung, Guthabenkarten zu kaufen und dem Anrufer die wertvollen Codes durchzugeben. Das tat sie.

Im weiteren Verlauf lotste sie der Betrüger zu mehreren weiteren Geschäften und brachte sie zum Kauf weiterer Guthabenkarten, bis das Tageslimit ihrer Bankkarte erreicht war. So könnte angeblich ihr Geld „in Sicherheit“ gebracht werden. Im nächsten Schritt musste sie mehrere Überweisungen von ihrem Sparkonto auf ein Konto in Thailand vornehmen, was allerdings misslang. Außerdem übermittelte die Iserlohnerin ihre Personalausweisnummer.

Die Polizei warnt dringend davor, am Telefon Angaben zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen zu machen.

Weder Polizei, noch Europol bitten um Überweisungen oder den Kauf von Guthabenkarten. Europol hat keinerlei Befugnis, Bußgelder zu verhängen. Folgen Sie keinesfalls den Aufforderungen der Anrufer! Auflegen ist die beste Möglichkeit, sich vor solchen Betrügern zu schützen. Anschließend sollten Betroffene Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten. Weitere Hinweise gibt es vom Bundeskriminalamt unter der Adresse https://url.nrw/europol-fake .

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