Na, Silvester gut überstanden? Oder doch mit dem dicken Schädel aufgewacht im neuen Jahr? Wenn man jetzt nur ein Wundermittel gegen den Kater hätte…

Hangover, im Essig liegen, einen Kater haben. Es gibt so einige Ausdrücke für den Tag danach. Der Tag danach, an dem es Dir so richtig dreckig geht Punkt wäre es nicht wunderbar, jetzt ein Wundermittel zu haben, mit dem dieser Zustand sofort beendet wird?
Neben Wundermitteln werden auch immer gerne alte Hausmittel propagiert. Doch was hilft wirklich? Jeder von uns wird wahrscheinlich ein eigenes Rezept haben. Doch haben diese Mittel eine Wirkung oder bilden wir uns das nur ein? Genau das wurde in einer Studie geklärt. Ergebnis: Substanzen, die einen durch Alkohol verursachten Kater behandeln oder verhindern sollen, wirken häufig kaum. Surprise, Surprise!?
Das zeigt eine Studie von Forschern des King’s College London und des South London and Maudsley NHS Foundation Trust. Die Experten fordern eine strengere wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit der Mittel gegen einen Kater, um Ärzten und der Öffentlichkeit genauere evidenzbasierte Informationen für das Treffen von Entscheidungen zur Verfügung zu stellen.
Zahlreiche Mittel geben vor, gegen die Symptome eines Katers wirksam zu sein. Was jedoch fehlt, ist eine aktuelle wissenschaftliche Überprüfung der vorhandenen Literatur. Für die neue Studie haben die Wissenschaftler daher 21 placebokontrollierte randomisierte Studien zu Nelkenextrakt, Rotem Ginseng, koreanischem Birnensaft und anderen Mitteln gegen einen Kater beurteilt.
Obwohl manche Studien eine statistisch signifikante Verbesserung der Symptome zeigen, sind alle „Belege“ dieser Art den Fachleuten nach von sehr geringer Qualität. Dafür verantwortlich sind meist die methodischen Einschränkungen oder ungenaue Messungen. Zusätzlich haben sich keine zwei Studien mit dem gleichen Katermittel beschäftigt, und keine Ergebnisse wurden unabhängig repliziert.

Wundermittel haben viele methodische Schwächen

Von den 21 Studien wurden acht ausschließlich mit männlichen Teilnehmern durchgeführt. Die Untersuchungen waren allgemein in ihren Berichten über die Art und das Timing des Alkoholkonsums, der zur Beurteilung der „Wundermittel“ herangezogen wurden, eingeschränkt. Zusätzlich gab es erhebliche Unterschiede bei der Art des verwendeten Alkohols und ob er gemeinsam mit Lebensmitteln konsumiert wurde. Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin wurden in den placebokontrollierten randomisierten Studien nicht untersucht.
Laut den Forschern sollten künftige Studien in ihren Methoden genauer sein und zum Beispiel validierte Skalen zur Beurteilung der Symptome eines Katers einsetzen. Es bestehe auch die Notwendigkeit einer Teilnahme von Frauen in dieser Forschung. Dem leitenden Wissenschaftler Emmert Roberts zufolge können die Symptome eines Katers ein erhebliches Leiden verursachen und sich auf die Leistung in der Arbeit auswirken.
„Die Frage nach der Wirksamkeit von Mitteln gegen einen Kater scheint von einem erheblichen öffentlichen Interesse zu sein. Unsere Studie hat nachgewiesen, dass die wissenschaftlichen Belege für diese Substanzen von sehr geringer Qualität sind und dass eine Notwendigkeit für eine strengere Bewertung besteht“, schließt Roberts. Details wurden in „Addiction“ publiziert.
Was uns also bleibt? Nun, weniger trinken, langsamer trinken oder im Zweifel ganz verzichten, wenn ich am nächsten Tag fit sein möchte. Auf Wundermittel zu stzen ist kein guter Weg.

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via Pressetext.com

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