TikTok-Clips zu den Themen Ernährung und Gewichtsabnahme verleiten immer mehr Heranwachsende zu unnötigen Hunger-Diäten. Das Pew Research Center hat 1.000 Videos auf der Plattform zu den zehn beliebtesten Ernährungs-, Lebensmittel- und gewichtsbezogenen Hashtags untersucht. Jedes Video hatte mindestens eine Mrd. Aufrufe. Schlüsselthemen der Beiträge waren die Verherrlichung von Gewichtsverlusten und die Positionierung von Lebensmitteln, die angeblich schlank machen.

Gestörtes Essverhalten als Folge

Laut den Autoren führen viele solcher Inhalte bei jungen Menschen zu „gestörtem Essverhalten und körperlicher Unzufriedenheit“. Bei der Umfrage haben 67 Prozent der US-Teenager im Alter von 13 bis 17 Jahren angegeben, dass sie TikTok nutzen, wobei 16 Prozent es „fast ständig“ tun. Die meisten analysierten Videos (64,6 Prozent) hatten Frauen produziert. YouTuber im Highschool- und College-Alter machten 11,1 beziehungsweise 42,4 Prozent der Beiträge aus, während Millennials (30- bis 40-Jährige) fast ein Drittel (28,2 Prozent) der Videos erstellten. Ergebnis: 44 Prozent all dieser Videos beschäftigen sich mit dem Thema Gewichtsverlust und 20,4 Prozent zeigen, wie Menschen mittels Diäten schlanker werden.

Forscher sagen, dass viele Videos die Botschaft vermitteln, dass „das Gewicht einer Person auf ihre Gesundheit und ihren moralischen Status hinweist“. In einem Fünftel (21 Prozent) der analysierten Videos zeigten TikTok-Content-Ersteller ein positives Körperbild, meist allerdings, nachdem sie mit einer Diät abgenommen hatten. Fast die Hälfte der Videos (47 Prozent), die den Hashtag „Ernährung“ verwenden, liefern Ernährungsinfos – zum Beispiel Ratschläge, welche Lebensmittel gegessen werden sollen, um abzunehmen. In vielen dieser Videos demonstrieren die Ersteller ihre Gewichtsabnahme und teilen mit, wie sie das geschafft hatten. Nur 1,4 Prozent dieser Empfehlungen stammen von registrierten Ernährungsberatern.

Noch zu viele falsche Vorbilder

Acht von zehn US-Mädchen im Alter von zehn Jahren haben 2015 laut einem Bericht von Common Sense Media bereits eine Diät gemacht. Medien könnten in diesem Zusammenhang unrealistische Erwartungen wecken, da die meisten (87 Prozent) weiblichen Charaktere im Alter von zehn bis 17 Jahren in den beliebtesten Kinderfernsehsendungen schlanker sind als der Durchschnitt. Auf gefährliche Auswirkungen von sozialen Medien hatten bereits früher Forscher der University of Queensland hingewiesen. In deren Untersuchung ging es um den Konsum von Drogen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20220915002).

Quelle:

Pressetext

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