„Ich weiß, wer mich getötet hat,“ sagt dieser 3-Jährige. Was sie unter Steinen in einem nahen Dorf finden, ist unerklärlich. Ein typischer Clickbait von Heftig.co. Wir schauen uns das mal genauer an!

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Der Artikel ist sehr reich bebildert. Kurz gesagt geht es um einen Jungen aus Syrien, der im Alter von drei Jahren aussagte, dass er im vorigen Leben Umgebracht wurde. Sogar den Täter aus dem Nachbarort will er erkannt haben.

So soll er gesagt haben:

„Ich war dein Nachbar. Wir haben uns gestritten und du hast mich mit einer Axt umgebracht.“ Der Mann wurde weiß wie ein Stück Papier. „Ich weiß sogar, wo du meinen Körper vergraben hast.“

Es geht noch weiter. Der Junge soll sogar wissen, wo seine Leiche liegt, und tatsächlich findet man dort Knochen:

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Hammer! Der endgültige Beweis für Wiedergeburt!

Na, nicht ganz. Rudert mal mit uns ein Stück zurück. Wir fangen mal mit unserer Recherche an den offensichtlichen Stellen an und schauen mal auf die Knochen. Das ist keine Computergrafik, sondern tatsächlich menschliche Knochen.

OMG! Knochen! Der Beweis!

Öhm… nicht ganz. Was heftig.co da als Knochen des Jungen propagiert, sind Knochen einer Königin, die vor ca. 1.200 Jahren in Peru lebte.

Ihr Schädel wurde höchstwahrscheinlich erst nach der Beerdigung zerstört.

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Quelle: NBCNEWS

Der Junge erzählt das doch, also muss es wahr sein!

Erzählt der Junge das wirklich? Aus eigenem Willen? Gibt es denn wirklich kompetente Menschen, die seine Aussagen bestätigen und dokumentieren können? Werfen wir doch mal einen Blick auf die Quellen!

Trutz Hardo

Dies war die erste Person, die im Rahmen seines 2007 erschienen Buches „Reinkarnation aktuell – Kinder beweisen ihre Wiedergeburt“ davon erzählte. Jener war befreundet mit dem israelischen Arzt und Mediziner Eli Lasch, der im Gazastreifen und ganz Israel praktizierte. Hardo hörte jene Geschichte „wortwörtlich“ von Eli Lasch.

Und wer ist Eli Lasch?

Eli Lasch war ein hochdekorierter Mediziner und Chefarzt, bevor er, wie er sagt, „über die Kabbala ins Innere fand“ und dort „herausfand, dass er erstaunliche Fähigkeiten besaß“.
Daraufhin kündigte er seinen Arztjob und wurde zum Geistheiler, reiste 1989 sogar nach Berlin, um Seminare abzuhalten, an denen auch Trutz Hardo teilnahm. Gegenseitig führten sie sich dann in frühere Leben zurück. Wir überlassen unseren Lesern, wie das dann aussah.

Und was ist nun mit dem Jungen?

1998 erzählte Lasch Hardo von dem Fall, 2005 wurde es dann erstmals publiziert.
Demnach hatte der Junge ein „Birthmark“, sprich: ein Mal, was wohl die Wunde aus dem früheren Leben sein soll. Der Junge soll auch auf einen Mann im Nachbardorf gezeigt haben und gesagt haben „Du bist doch….“ (den Namen hat Lasch erstaunlicherweise vergessen).

Kurze Zeit später wusste der Junge davon nichts mehr. Er konnte weder den Platz der Knochen finden, noch den Mörder identifizieren. Es bleibt mysteriös.

Fazit:

Ein Junge aus Syrien soll also seinen ehemaligen Mörder identifiziert haben. Als Quelle haben wir nur eine einzige, mittlerweile verstorbene, Person (und wieder mal erlaubt uns der Chef keine Dienstreise, um da vorbei zu schauen). Die Quelle war ein „Geistheiler“ und sogar weltweit bekannt, er versuchte sogar damals bei „Schreinemakers“ auf RTL, die ganze Nation zu heilen. Nicht unbedingt die seriöseste Quelle.

Also tatsächlich die Wiedergeburt eines Menschen? Nachweisbar? Oder die Ausgeburt der Fantasie eines Mannes, der Publicity liebt?

Das dürft ihr euch selbst beantworten.

Autor: Ralf, mimikama.org

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