Eine Rückrufaktion für “Alnatura Hirsebällchen“ macht soeben auf Facebook dir Runde. Wir nehmen an, da in dieser das Haltbarkeitsdatum Oktober 2015 genannt wurde (der ja in wenigen Tagen beginnt), dass aus diesem Grunde die Warnmeldung im Moment erneut immer wieder geteilt wird.

Mimikama: Halbwahrheit

Jedoch ist es so, dass diese Warnung keine Gültigkeit mehr besitzt, denn diese Warnung wurde bereits im April 2015 veröffentlicht. Es macht also keinen Sinn, diese erneut zu veröffentlichen.

Solche und ähnliche Anfragen erreichen uns im Moment:

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Die Meldung im Wortlaut:

Weiterleitung einer Warnung:
Zur Info:

Bitte gebt euren KINDERN KEINENFALLS Hirsebällchen von Alnatura- Haltbarkeit Oktober 2015.
Diese haben einen 400fach erhöhten Wert eines pflanzenschutzgiftes, welches bei kleinen Kindern zu herzlähmung führen kann!

Wichtig!!!!
Bitte die Info weitergeben.

APRIL 2015 – Die Stiftung Warentest hat im April 2015 folgende Warnung veröffentlicht:

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Rück­ruf Alnatura Hirsebäll­chen: Spuren bedenk­licher Pflanzen­stoffe gefunden

Das Bio-Handels­unternehmen Alnatura ruft vorsorglich Hirsebäll­chen zurück. Bei Routine­kontrollen wurden darin Spuren von Tropanalkaloiden gefunden. Diese Pflanzenin­halts­stoffe können ab einer bestimmten Dosis schädlich sein. Erst kürzlich hatte Alnatura zwei Getreidebreie aufgrund von Tropanalkaloiden zurück­gerufen.

Knabber­produkt in drei Varianten betroffen

Das Unternehmen bittet Kunden, ein Knabber­produkt in drei verschiedenen Geschmacks­richtungen vorsorglich nicht zu verzehren: Alnatura Hirsebäll­chen Natur, Erdnuss und Ungarisch. Es handelt sich jeweils um 75-Gramm-Packungen. Bei den Sorten Natur und Erdnuss sind alle Mindest­halt­barkeits­daten (MHDs) bis einschließ­lich 3.8.2015 betroffen, bei der Sorte Ungarisch alle Mindest­halt­barkeits­daten (MHDs) bis einschließ­lich 12.8.2015. Vertrieben wurden die Hirsebäll­chen in 11 Bundes­ländern, darunter Baden-Württem­berg, Bayern, Nieder­sachsen und Nord­rhein-West­falen. Die im Handel befindlichen Produkte seien aus den Regalen entfernt worden, teilte Alnatura mit. Bereits gekaufte Tüten können Kunden gegen Erstattung des Kauf­preises zurück­bringen. Grund des Rück­rufs sind Spuren von Tropanalkaloiden, die bei Routine­kontrollen aufgefallen waren.

Tropanalkoloide als Beimischung aus der Ernte

Alnatura hatte bereits Ende 2014 zwei Getreidebreie aufgrund von Tropanalkaloiden zurück­gerufen.

Seither hat das Unternehmen, wie es mitteilte, Hirse-Produkte verstärkt auf diese Substanzen hin untersucht. Tropanalkaloide kommen in bestimmten Pflanzen wie Bilsenkraut, Stech­apfel oder Toll­kirsche vor und dienen zur Abwehr von Fraß­feinden. Mitunter kommen die Gewächse auf Getreide­feldern vor; vereinzelte Samen können die Ernte verunreinigen. Ein besonders bekanntes Tropanalkaloid ist Atropin, das zum Beispiel auch in der Augen­heil­kunde zum Erweitern der Pupillen arzneilich Verwendung findet. Tropanalkaloide können „bereits in nied­riger Dosierung die Herz­frequenz und das zentrale Nerven­system beein­flussen“, schreibt das Bundes­institut für Risiko­be­wertung (BfR) in einer Stellungnahme von 2013 zu Tropanalkaloiden in Getreideprodukten. Dem BfR seien bisher keine Fälle von Gesund­heits­schäden durch den Verzehr kontaminierter Erzeug­nissen bekannt. Dennoch seien land­wirt­schaftliche und technologische Maßnahmen wichtig, um die Belastung von Getreide möglichst gering zu halten.

Quelle: Stiftung Warentest

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