Bei der folgenden Mail, die sich als Amazon ausgibt und auf eine temporäre Einschränkung hinweist, handelt es sich um einen Betrugsversuch!

Die Mail baut in ihrem Betreff und auch im Text die Adresse des Empfängers ein. Wirkt ein wenig fehl am Platze und macht dadurch (und auch aufgrund falscher Zeichensetzung und Rechtschreibung) diese Mail recht durchschaubar:

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Der Inhalt dieser E-Mail lautet im Klartext:

Sehr geehter Amazon-Kunde,

auf Ihre Sicherheit beim Einkaufsvorgang legen wir, von Amazon, den größten Wert.
Um dies auch wirklich gewährleisten zu können, müssen alle Kunden bis zum 20.02.2016 Ihre persönlichen Daten bestätigen.
Ihr Kundenkonto mit der Email-Adresse [email protected] wurde vorerst temporär eingeschränkt.

Um diese Einschränkung aufzuheben, ist die Bestätigung Ihrer Daten erforderlich.
Kommen Sie dieser Bestätigung innerhalb 7 Tagen nicht nach, ist die Aufhebung der Einschränkung nur noch per Post-Ident-Verfahren über DHL möglich.

Achtung , durch das Post-Ident-Verfahren werden Gebühren in höhe von 12,90 Euro fällig .
Die Bestätigung starten Sie über den unten ausgeführten Link. Bitte füllen Sie alle Felder vollständig aus.

Natürlich sind die dargelegten Argumente frei erfunden, sie dienen lediglich dazu, den Empfänger der E-Mail zu einem Klick auf dein eingebauten Link zu bewegen.


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Phishing

Mit Hilfe einer aktualisierten Schutzsoftware bekommt man jedoch direkt nach dem Klick eine Warnung angezeigt, dass es sich hier um Phishing handelt:

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Ohne Schutzmechanismen landet man nun auf einer Empfangsseite, welche dem Login von Amazon nachempfunden ist. Die Seite liegt unter der Serveradresse “kundenfreischaltung-amazon.de”. Interessanter Aspekt: eine .de Domain wird hier für den Betrugsversuch verwendet.

Die “.de” Domain

Bisher wurde das Länderkürzel .de immer als recht vertrauenswürdig eingeschätzt, doch dieser Irrglaube wird nun gnadenlos ausgenutzt.  Daher warnen auch wir hier im Klartext vor der Adresse kundenfreischaltung-amazon.de. Wir gehen stark davon aus, dass hinter dieser Adresse falsche Angaben gemacht wurden.

Der weitere Ablauf

Zunächst werden die Logindaten abgefragt. Wer hier korrekte Angaben macht, verliert seine Zugangsdaten an Betrüger!

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Im Anschluss daran öffnen sich Seiten, welche die persönlichen Daten, aber auch sensible Bankdaten abfragen.

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Natürlich ist das eine Falle – die angegebenen Daten landen direkt in einer Betrügerdatenbank. Ebenso wird versucht, mit einer authentisch klingenden Mail den Besucher in Sicherheit zu wiegen. Die dargestellten Felder sollen nun verleiten, die eigenen Daten dort einzugeben, welche jedoch direkt in einer Betrügerdatenbank landen.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

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